Lohntransparenz ist heutzutage in aller Munde. Laut unseren Umfragen ist der Lohn derzeit das wichtigste Thema für Stellensuchende. Darüber hinaus gaben 44 % der von uns befragten Personen an, dass sie in ihrem nächsten Job mehr verdienen möchten. Die derzeit hohe Inflationsrate und die schwierigen wirtschaftlichen Aussichten dürften diesen Trend noch verstärken. Infolgedessen erwarten die Bewerber:innen zunehmend, dass sie bereits in einem frühen Stadium des Bewerbungsprozesses Klarheit über die zu erwartende Vergütung erhalten.
Ein zusehends globaler Trend
Zahlreiche Regierungen auf der ganzen Welt haben damit begonnen, Lohntransparenz gesetzlich vorzuschreiben. US-Bundesstaaten wie Kalifornien, New York oder Colorado sowie EU-Länder wie Österreich oder Lettland haben solche Gesetze bereits eingeführt. Darüber hinaus wird eine EU-weite Initiative die Angabe von Lohninformationen in Stellenanzeigen bis 2026 zur Pflicht machen.
Während einige Unternehmen in der Schweiz noch skeptisch sind, wenn es darum geht, Lohntransparenz einzuführen, böten sich ihnen in Realität zahlreiche Vorteile: Sie können nicht nur die richtigen Talente für ihr Budget gewinnen und Zeit sparen durch weniger Verhandlungs- und Bearbeitungsaufwand. Sie können darüber hinaus auch ihr Employer Branding stärken, indem sie den Bewerber:innen glaubhaft vermitteln, dass sie Wert auf Fairness, Gleichberechtigung und Vertrauen legen.
Klingt doch vielversprechend, oder? Aber wie setzt man als Unternehmen Lohntransparenz am besten um und was sind die möglichen Hürden auf dem Weg dahin? Wir haben nicht alle Antworten darauf, aber wir glauben dennoch, dass wir durch unsere eigene Transformation in Richtung Transparenz bei JobCloud ein oder zwei wichtige Dinge gelernt haben, die wir gerne mit Ihnen teilen.
JobClouds Weg zur Lohntransparenz
Bei JobCloud haben wir schon immer grossen Wert auf eine faire und geschlechtergerechte Entlöhnung gelegt. Deshalb haben wir freiwillig am halbjährlichen «Fair-on-Pay«-Audit teilgenommen und uns kürzlich erneut zertifizieren lassen.
Daher war es für uns nur natürlich und sinnvoll, einen Schritt weiterzugehen und interne Lohntransparenz einzuführen. Obwohl wir von den meisten unserer Mitarbeiter:innen keinen Druck dazu verspürten, begrüssten sowohl unser CEO Davide Villa als auch unsere Produktteams die Bemühungen, Löhne transparent zu machen. Sie sahen einen starken Bedarf an Transparenz auf dem Arbeitsmarkt und waren davon überzeugt, dass diese bald entscheidend sein würde, um den Arbeitssuchenden besser zu dienen.
Folglich machte sich unser People & Culture-Team an die Arbeit und konzentrierte sich darauf, in einem ersten Schritt interne Lohntransparenz zu erreichen. Einige unserer Organisationseinheiten waren bereits in der Lage, diese schnell umzusetzen, während andere dafür mehr Unterstützung benötigten.
Daher haben wir den jeweiligen Teams bedarfsgerechte Leitlinien an die Hand gegeben und ein externes Vergütungs-Benchmarking-Tool eingesetzt, um ein gutes Verständnis der aktuellen Marktpreise für alle unsere verschiedenen Funktionen zu erhalten. Dies half uns, die erforderlichen Löhne nach Funktionen zu kategorisieren. Später modifizierten wir die Daten, indem wir Ausreisserwerte entfernten. Schliesslich visualisierten wir sie so, dass wir die bestehenden Lücken bei der Mitarbeitervergütung verringern und den Umfang der Funktionen, wo nötig, anpassen konnten. Die sich daraus ergebenden Lohnbänder für jede Funktionskategorie wurden dann allen JobCloud-Mitarbeiter:innen auf Anfrage zugänglich gemacht.
Den Fokus nach aussen richten
Nachdem wir erfolgreich interne Lohntransparenz hergestellt hatten, begannen wir, unsere Lohninformationen auch für Arbeitsuchende öffentlich zugänglich zu machen. Dies taten wir, indem wir den jeweils geplanten Mindestlohn in allen bei JobCloud offenen Stellenanzeigen aufnahmen.
Wir mussten jedoch bald einmal feststellen, dass dies nicht der beste Ansatz war. Viele Arbeitssuchende waren verwirrt oder irritiert über die scheinbar niedrigen Löhne, die wir anboten, und unser Talentakquisitionsteam musste viel Erklärungsarbeit leisten. Deshalb haben wir schnell gehandelt und stattdessen in unseren Stellenanzeigen jährliche Lohnspannen angegeben, die auf den Budgets unserer Personalverantwortlichen basieren.
Das Feedback, das wir von hier an erhielten, fiel sehr positiv aus. Die Bewerber:innen erzählten uns, wie sehr sie es schätzten, vor ihrer Bewerbung Klarheit über die angebotene Vergütung zu haben, selbst wenn diese unter ihren Erwartungen lag. Ausserdem fühlten sie sich wertgeschätzt und auf Augenhöhe behandelt, was ihre Bewerbungserfahrung insgesamt deutlich verbesserte.
Negative Rückmeldungen sind bis heute sehr selten. Häufiger sind Fragen von Stellensuchenden nach der Verhandelbarkeit, der von uns angegebenen Lohnspannen. In diesen Fällen sprechen wir das Thema im Einzelfall direkt mit dem oder der Bewerber:in an.
Insgesamt sind wir mit den bisherigen Ergebnissen der Lohntransparenz sehr zufrieden und planen, unseren eingeschlagenen Kurs beizubehalten.
Wie auch Ihr Unternehmen Lohntransparenz erreichen kann
Seien Sie sich bewusst, dass das Erreichen von Lohntransparenz eine lange, aber sehr lohnende Reise ist, die das Engagement des gesamten Unternehmens erfordert.
Da externe Lohntransparenz interne Transparenz voraussetzt, sollten Sie zunächst mit Letzterer beginnen, indem Sie kleine, aber konsequente Schritte in diese Richtung unternehmen. Rechnen Sie damit, dass Sie anfangs auf internen Widerstand stossen werden, und arbeiten Sie an Ihrer Kultur, um diesen zu überwinden.
Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen. Verfolgen Sie weiterhin den Weg zu mehr Transparenz, denn sie wird entscheidend dazu beitragen, dass Ihr Unternehmen auch in Zukunft für bestehende und neue Mitarbeitende attraktiv bleibt!
Damit Sie Ihre Ziele in Sachen Lohntransparenz erreichen, ermöglicht Ihnen JobCloud nun, Ihre Lohnangaben für alle Stellen, die Sie bei uns über jobs.ch & jobup.ch ausschreiben, ganz einfach so zu veröffentlichen, wie es Ihnen am besten passt: Mindestlohn, genauer Lohn oder Spanne. Stündlich, wöchentlich, monatlich oder jährlich.
Wie unsere internen Daten zeigen, führen Stellenanzeigen mit Lohnangaben zu bis zu 86 % mehr initiierten Bewerbungen als Anzeigen ohne solche Angaben. Wir laden Sie deshalb herzlich ein, es auszuprobieren und mit Lohntransparenz zu experimentieren.
Probieren Sie es aus und inserieren Sie jetzt!