Die Vorteile von Lohntransparenz für Arbeitgebende  

In einem Umfeld, in dem Gehaltsdetails oft vertraulich sind, könnten Arbeitgebende in der Schweiz den Wandel hin zur Gehaltstransparenz mit Skepsis oder Sorge betrachten. Die Offenheit in Bezug auf die Gehälter kann für diese Arbeitgebenden jedoch erhebliche Vorteile mit sich bringen, wie z.B. eine bessere Unternehmensleistung, weniger Lohnungleichheit und verbesserte Einstellungsprozesse. Dieser Artikel beschreibt die Vorteile, die Schweizer Unternehmen aus der Lohntransparenz ziehen können, und erörtert, wie sie als Instrument zur Förderung eines positiveren und gerechteren Arbeitsplatzes dienen kann.  

Wussten Sie schon?  

Das Gehalt hat für Jobsuchende bei der Suche nach einer neuen Stelle oberste Priorität. Für fast die Hälfte (44 %) * ist die Aussicht auf einen höheren Verdienst der wichtigste Grund für einen Stellenwechsel. Darüber hinaus beschränken 43 %* der Stellensuchenden ihre Suche auf Stellenbörsen, die Gehaltsinformationen offenlegen, was die Bedeutung von Gehaltstransparenz auf dem Arbeitsmarkt unterstreicht.  

Ein Unternehmen kann vielleicht nicht mit den Gehältern seiner Konkurrenz mithalten, aber es kann dennoch hoch motivierte Bewerbende durch ein starkes Employer Branding anziehen. Die Kultur, die Werte und die Mission eines Unternehmens können unglaublich einflussreich sein. Bewerbende suchen oft nach Arbeitsplätzen, bei denen sie sich mit den Zielen des Unternehmens identifizieren können und wo sie glauben, dass sie sich weiterentwickeln und einen sinnvollen Beitrag leisten können. Daher kann eine robuste Arbeitgebermarke, die diese Aspekte klar kommuniziert, ein wirkungsvolles Instrument sein, um engagierte und leidenschaftliche Bewerbende anzuziehen.  

Die wichtigsten Vorteile, die Sie von einer transparenten Lohnpolitik erwarten können. 

1. Gleichberechtigung: 

In einer Zeit, in der die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfalt am Arbeitsplatz immer wichtiger werden, besteht in der Schweiz immer noch ein monatliches Lohngefälle von 18% zwischen Männern und Frauen. Lohntransparenz ist ein Instrument, das dazu beitragen kann, allen Arbeitnehmenden und Bewerbenden die gleichen Chancen zu bieten. Es wird verhindert, dass Lohnunterschiede aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Alter oder anderen Faktoren entstehen, und ermöglicht es den Beschäftigten, Ungerechtigkeiten zu erkennen und Massnahmen zu ergreifen, um Gleichstellung zu erreichen.   

2. Motivation und Produktivität: 

Die Motivation und Produktivität eines Mitarbeitend hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Faktor ist die Wertschätzung, die einem Arbeitnehmenden seitens des Unternehmens entgegengebracht wird. Wenn die Mitarbeitenden wissen, wie ihr Lohn festgelegt wird und wie er im Vergleich zu ähnlichen Rollen ausfällt, kann dies die Wertschätzung erhöhen.  

3. Vertrauen und Loyalität: 

Durch die Offenlegung von Gehaltsinformationen zeigt ein Unternehmen, dass es nichts zu verbergen hat. Es wird eine Botschaft an Mitarbeitende und Stellensuchende gesendet, dass Offenheit und Ehrlichkeit besonders wichtig sind. Dies stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden, fördert die Loyalität zu dem Unternehmen und kann dazu führen, dass sie eher bereit sind, langfristig im Unternehmen zu bleiben.  

4. Talente anziehen: 

Stellensuchende, insbesondere die Generation Z, wollen bereits vor dem Bewerbungsprozess wissen, mit welchem Lohn sie rechnen können. Rund 70% der Arbeitnehmenden in der Schweiz geben an, dass das Gehalt für sie als wichtigstes Kriterium bei der Stellenwahl gilt. Mit einer transparenten Lohnangabe ziehen Sie die richtigen Talente an und ersparen sich Zeit und Mühe in der Rekrutierung.   

Zusammengefasst kann man sagen, dass Lohntransparenz viele Vorteile bietet, jedoch nicht ohne Herausforderungen kommt. Es erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um sicherzustellen, dass sie effektiv und gerecht ist. Es ist eine lange, aber sehr lohnenswerte Reise, die das Engagement des gesamten Unternehmens erfordert. Ein Schritt in die richtige Richtung für eine gerechtere und inklusivere Arbeitswelt. 

*Quelle: Interne Daten von JobCloud