Rekrutierungs-Guide

Weibliche Sprache in Stellenanzeigen zieht an – männliche Sprache hingegen schreckt ab  

Eine Analyse von JobCloud zeigt: Ist eine Stellenanzeige in weiblich geprägter Sprache formuliert, bewerben sich mehr Jobsuchende darauf – sowohl Männer als auch Frauen. Ist die Sprache jedoch eher männlich geprägt, sinkt die Anzahl Bewerbungen – oft auch jene von Männern.  

Männlich und weiblich geprägte Sprache: Wo ist der Unterschied? 

In der Sprachwissenschaft gelten gewisse Wörter und Formulierungen als eher männlich oder weiblich geprägt. Hier einige Beispiele, die gelegentlich in Stellenanzeigen auftauchen:  

Die weiblich geprägte Sprache ist kooperativer als die männlich geprägte Sprache, welche kompetitiver wirkt. Es gibt zudem viele Wörter, die weder weiblich noch männlich geprägt, sondern neutral sind.  

Neutrale und weiblich geprägte Sprache dominieren in Stellenanzeigen – aus gutem Grund 

Auf JobCloud sind die meisten der analysierten Jobinserate neutral oder in weiblich geprägter Sprache verfasst:  

Ob dies gewollt oder zufällig ist, lässt sich aufgrund der rein quantitativen Erhebung nicht sagen. Tatsache ist jedoch, dass eine neutrale oder weiblich geprägte Sprache die Anzahl Bewerbungen erhöht und daher sinnvoll ist. Mehr Bewerbungen bedeuten mehr Chancen, die passende Person zu finden. 

Bis zu 22% mehr Bewerbungen durch weiblich geprägte Sprache in Stellenanzeigen 

Auf Inserate mit weiblich geprägter Sprache haben sich bis zu 22% mehr Frauen beworben. Auch bei den Männern sorgte eine weiblich geprägte Sprache je nach Branche für bis zu 9% mehr Bewerbungen als bei neutral formulierten Stellenanzeigen.  

Hingegen führte eine männlich geprägte Sprache in Stellenanzeigen dazu, dass sich bis zu 12% weniger Frauen sowie Männer bewerben. 

Tipp: Superlative und kompetitive Sprache vermeiden 

Männlich geprägte Sprache in den eigenen Stellenanzeigen zu erkennen, ist auf Anhieb nicht immer einfach. Wer beim Schreiben auf Superlative und kompetitive Sprache verzichtet, ist bereits gut unterwegs. Und ja, Aussagen wie «Superhero», «work hard play hard» oder «Gehöre zu den Besten!» gehören ebenfalls in diese Kategorie.   

Mittlerweile gibt es auch hilfreiche Tools, welche die Texte analysieren und teilweise sogar bessere Alternativen vorschlagen.  

  • Gender Decoder der Technischen Universität München 
  • Im Word unter Einstellungen > Rechtschreibung und Grammatik > Erweiterte Spracheinstellungen die Felder Inklusion und Gender auswählen 
  • Witty als bezahlte Lösung für Unternehmen  
  • Genderwörterbuch: Geschickt gendern 
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