Wenn in Ihrem Unternehmen eine Stelle ausgeschrieben ist, müssen Sie festlegen, welche Kompetenzen für die Stelle unerlässlich sind und welche zwar wünschenswert, aber zweitrangig sind. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei.
Beim Verfassen einer Stellenanzeige ist die Versuchung gross, mehr Qualifikationen anzugeben als nötig. Personalverantwortliche hoffen oft, eine Person zu finden, die nicht nur sofort verfügbar, sondern auch hoch qualifiziert ist und alle notwendigen Fähigkeiten kombiniert. Dieser Ansatz ist jedoch nicht empfehlenswert, da eine zu anspruchsvolle Anzeige viele Bewerbende abschrecken kann und Sie beim Lesen der Bewerbungen vielleicht die passende Person übersehen. Aus diesem Grund ist es besser, im Vorfeld festzulegen, welche Kompetenzen wirklich unverzichtbar sind und welche als zweitrangig angesehen werden können.
Sich intern informieren
Um diese Auswahl zu treffen, können Sie zunächst die Meinung der Mitarbeitenden einholen, die mit Ihrem zukünftigen Neuzugang zusammenarbeiten werden. Wenn Sie z.B. eine*n Buchhalter*in suchen, hat die Leitung der Abteilung sicherlich eine genaue Vorstellung vom idealen Profil. Wenn es sich nicht um eine neu geschaffene Stelle handelt, sondern Sie eine Mitarbeitende oder einen Mitarbeitenden ersetzen, der Ihr Unternehmen verlässt bzw. in den Ruhestand geht, kann die Befragung dieser Person ebenfalls sehr hilfreich sein. Nachdem sie mehrere Jahre in Ihrem Unternehmen gearbeitet hat, wird sie Ihnen sagen können, welche Fähigkeiten für diese Aufgabe benötigt werden.
Auf Weiterbildung setzen
Nachdem Sie eine vorläufige Liste der Fähigkeiten erstellt haben, die Ihnen wichtig erscheinen, können Sie bereits die Fähigkeiten ausschliessen, die durch eine kurze (idealerweise interne) Weiterbildung erworben werden können. Das mag den Arbeitsbeginn Ihres neuen Talents etwas verzögern, aber sie oder er wird diese Geste sicher zu schätzen wissen. Zudem ist das eine gute Möglichkeit, eine berufliche Zusammenarbeit zu beginnen. Oft werden Bewerbende mit fortgeschrittenen persönlichen Fähigkeiten, die offen für Veränderungen sind, einer Fachperson auf ihrem Gebiet vorgezogen, die weniger bereit ist, neue Abläufe anzunehmen oder sich in gewissen Bereichen weiterzuentwickeln. Als Unternehmen sollten Sie die zukünftigen Kompetenzen einer Stelle aber nicht zu sehr vorwegnehmen. Wenn Sie beispielsweise in zehn oder zwanzig Jahren international expandieren wollen, ist es noch nicht unbedingt notwendig, eine Person zu finden, die zweisprachig in Deutsch und Englisch ist. Diese Beherrschung der Fremdsprache kann also mit einer erwünschten, aber nicht wesentlichen Kompetenz verbunden sein.
Must-haves für offene Stellen
Wenn es Ihnen immer noch schwerfällt, die wichtigsten Kompetenzen genau zu bestimmen, sollten Sie wissen, dass es eine Reihe von Fähigkeiten gibt, die für die meisten Stellen als unverzichtbar gelten. Dazu gehören Organisationstalent, Teamgeist, Eigeninitiative, analytisches Denkvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Stressbewältigung, pädagogisches Geschick und konstruktives Denken. Diese Eigenschaften sollten es Ihnen ermöglichen, eine erste Auswahl zu treffen, wenn Sie die verschiedenen Bewerbungen erhalten. Dann hängt alles von der jeweiligen Position ab. Personalverantwortliche werden andere Anforderungen stellen, wenn sie Führungskräfte oder Finanzfachleute suchen. Im ersten Fall sind Managementfähigkeiten wichtig, im zweiten Fall analytische Fähigkeiten. Ein letzter Tipp: Vergleichen Sie Ihre Liste mit anderen Stellenangeboten für die gleiche Art von Stelle. Dieser Vergleich sollte Ihnen helfen, Ihren Prozess abzuschliessen und mit dem Schreiben Ihrer Stellenanzeige zu beginnen.
Diese sollte sich also stark an dieser ersten Auswahl orientieren, die Sie vorgenommen haben und die bei jeder neuen Stellenanzeige erforderlich ist. Das Wichtigste ist, dass Sie die am besten geeigneten Bewerbenden suchen und nicht das Traumtalent, das es mit Sicherheit nicht gibt. Denken Sie auch daran, dass Mitarbeitende sich im Laufe der Monate und Jahre weiterentwickeln können, indem sie sich im Unternehmen einbringen und sich weiterbilden.