Wer hätte noch vor ein paar Tagen gedacht, dass es bald mitten in Europa Krieg geben würde? Der Krieg in der Ukraine verursacht unsagbares Leid und die Nachrichten und Bilder bewegen uns alle. Doch wie können Unternehmen und ihre Mitarbeitenden am besten helfen und wie kann dabei das Management bzw. die HR-Abteilung unterstützen? Hier einige Möglichkeiten, wie jede*r Einzelne oder Sie als Arbeitgeber einen Beitrag leisten können.
Mitarbeitende sensibilisieren
Der Krieg in der Ukraine macht auch Unternehmen betroffen. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden auf, dass auch Sie als Unternehmen der Krieg in der Ukraine berührt, und gehen Sie nicht einfach zur Tagesordnung über. Bekunden Sie auf diversen Kanälen Ihre Solidarität und ermöglichen Sie den Mitarbeitenden, darüber zu reden und sich diesbezüglich auszutauschen. Haben Sie besonders viel Verständnis für Mitarbeitende, die aus dem Krisengebiet und den Nachbarregionen kommen bzw. dort Familie haben. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit zu einem Gespräch und haben Sie Verständnis, wenn der eine oder andere in nachdenklichem Zustand ist und daher nicht immer ganz bei der Sache ist. Auch in Meetings sollte es genug Zeit geben, dieses Thema, welches aktuell die ganze Welt beschäftigt, zu besprechen.
Welche Einrichtungen benötigen Spenden?
Aktuell gibt es viele gemeinnützige Einrichtungen, die sich in den betroffenen Gebieten in der Ukraine engagieren, indem sie dort Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Hilfe anbieten. Hier einige Beispiele von Hilfsorganisationen, die in der Ukraine tätig sind, welche Sie als Arbeitgeber oder einzelne Mitarbeitende unterstützen können:
- Caritas Schweiz: Mobile Teams der Caritas Ukraine (unterstützt durch die Caritas Schweiz) verteilen vor Ort Lebensmittel oder Heizmaterial und bauen Flüchtlingslager auf.
- Save the Children: Die Einrichtung bietet Kindern in der Ukraine psychische und finanzielle Unterstützung an.
- Glückskette: Die Glückskette setzt sich für Solidarität ein, indem sie Geflüchtete mit Hilfsgütern und Hygieneartikel versorgt.
- Schweizerisches Rotes Kreuz: Dieses unterstützt das Ukrainische Rote Kreuz vor Ort und bereitet sich auf die Ankunft von geflüchteten Menschen aus der Ukraine vor.
- Ärzte ohne Grenzen: Das Team von Ärzte ohne Grenzen leistet in der Ukraine und in den benachbarten Ländern Betroffenen und Geflüchteten ärztliche Hilfe.
Auf Social-Media zum Spenden aufrufen
Nutzen Sie Ihre Social-Media-Kanäle, um zu Solidarität bzw. zum Spenden aufzurufen. So erreichen Sie Ihre Follower, Mitarbeitenden und Kund*innen. Diverse Spendenorganisationen haben dafür eigene Links erstellt, etwa die Glückskette. Es gibt auch die Möglichkeit, zur Teilnahme an Friedensdemonstrationen aufzurufen. Überlegen Sie sich jedoch im Vorhinein, ob Sie eine politische Haltung einnehmen oder doch eher neutral bleiben möchten. Bedenken Sie auch, dass der Krieg nicht nur auf der Seite der Ukraine, sondern auch auf der Seite der russischen Bevölkerung viel Leid auslöst. Das gleiche gilt für die betroffenen Nachbarländer der Ukraine.
Spendenaktionen im Unternehmen organisieren
Möchten Sie Ihre Mitarbeitenden animieren, eine bestimmte Hilfsorganisation finanziell zu unterstützen? Wie wäre es mit einer gemeinsamen Spendenaktion, bei der Mitarbeitende im Rahmen eines gemeinsamen Firmenprojekts spenden können? Sie können dazu einen Spendenaufruf machen oder intern kommunizieren, welche Spendenmöglichkeiten es gibt. Sie können Mitarbeitende auch darauf aufmerksam machen, dass Spenden von der Steuer abgezogen werden können. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich anstelle eines monetären Benefits an die Mitarbeitenden für eine grosszügige Spende im Namen der Mitarbeitenden zu entscheiden.
Bei der Caritas etwa gibt es die Möglichkeit einer Projekt- oder strategischen Partnerschaft, im Rahmen dieser ein spezifisches Projekt mit einer Spende von mindestens CHF 10’000 über mindestens zwei Jahre unterstützt wird. Dort kann auch eine individuelle Spendenaktion erstellt werden, bei welcher etwa Mitarbeitende oder Kund*innen mitmachen können.
Geflüchtete aufnehmen
Hundertausende Menschen in der Ukraine sind bereits auf der Fluch und es kommen bereits zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine in der Schweiz an. Machen Sie die Mitarbeitenden darauf aufmerksam, dass es die Möglichkeit gibt, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen bzw. ihnen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen oder überlegen Sie, ob Sie als Arbeitsgeber Schlafstellen und Unterkünfte anbieten können.
Bei der Schweizer Flüchtlingshilfe können sich Gastfamilien für Geflüchtete aus der Ukraine registrieren. Auf Campax oder host4ukraine kann man sich ebenfalls anmelden, wenn man Menschen einen Platz zum Schlafen und Wohnen zur Verfügung stellen möchte. Dies ist möglich, wenn man die Unterkunft kostenlos zur Verfügung stellt. Bei einer bezahlten Untermiete muss dies der örtlichen Polizei gemeldet werden.
Menschen aus der Ukraine einen Job anbieten
Viele Menschen aus der Ukraine benötigen aktuell sehr dringend einen Job, entweder weil sie ihre Arbeit in der Heimat verloren haben oder weil sie das Land verlassen haben und so auf der Suche nach einer bezahlten Tätigkeit sind. Auf UA Talents können Sie beispielsweise offenen Stellen veröffentlichen, die Ukrainer*innen vor Ort oder remote ausführen können. Aufgrund des Sonderstatus S können Geflüchtete aus der Ukraine ohne Asylverfahren vorerst ein Jahr in der Schweiz bleiben, hier arbeiten und Kinder zur Schule gehen. Denken Sie also an die Möglichkeit, Menschen aus dem Krisengebiet einen Job anzubieten.
HR-Initiativen für die Ukraine
Es gibt auch spezifische HR-Initiativen bezüglich der Ukraine-Krise. Auf der Seite HR for Ukraine finden Sie weitere Informationen, wie Sie Menschen in der Ukraine unterstützen können, welche Aktionen Sie unterstützen können, was HR konkret tun kann und wie es aussieht, wenn Sie Mitarbeitende in der Ukraine oder in Russland haben.
Unterstützung soll von Herzen kommen
Denken Sie bei all den Möglichkeiten für Spenden, Unterstützung der Notleidenden und Sensibilisierung der Mitarbeitenden an folgendes: Wichtig ist, dass die Unterstützung notleidender Menschen in der Ukraine von Herzen kommt und authentisch ist. Auch wenn Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibilty bei Arbeitgebern immer wichtiger werden, so soll diese Unterstützung nicht für PR- oder Marketingzwecke genutzt werden. Vielmehr geht es um aufrichtige Solidarität, welche auch von Mitarbeitenden und Kund*innen geschätzt wird.
Auch JobCloud engagiert sich
Auch JobCloud unterstützt betroffene Menschen in der Ukraine. Es geht uns um wahre Hilfe und Solidarität. So laufen aktuell parallel verschiedene Massnahmen, um unseren eigenen Mitarbeitenden und anderen Betroffenen direkt zu helfen sowie uns bestmöglich darauf vorzubereiten, mit unseren Kernkompetenzen bereit zu sein, sobald Flüchtlinge auch in der Schweiz sind.