Rekrutierung von Lernenden: 7 Gründe, warum Sie Lernende einstellen sollten und was Sie dabei beachten müssen

Rekrutierung von Lernenden

Unternehmen in der ganzen Schweiz stehen in den Startlöchern. Nach den Sommerferien geht es wieder los. Die Vorbereitung zur Rekrutierung von Lernenden läuft Hochtouren. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie Lernende rekrutieren sollten. Ausserdem werden die offiziellen Spielregeln der Lehrlingsrekrutierung in der Schweiz beleuchtet und Sie erhalten eine Übersicht über die beliebtesten Schweizer Ausbildungen.

7 Punkte, die für die Ausbildung von Lernenden sprechen:

Starten wir mit den Gründen, warum Unternehmen Lernende ausbilden sollten. Davon gibt es gleich mehrere, denn Arbeitgeber, die Lernende rekrutieren:

  • geben jungen Menschen die Chance auf einen guten Start in die Berufswelt.
  • investieren in ihre Zukunft, denn sie nehmen ihre soziale Verantwortung wahr. Damit leisten Sie einen wichtigen für ihre Branche.
  • Sind am Puls der Zeit. Die Generation der Lernenden kennt die Trends. Jugendliche bereichern die Unternehmenskultur und sichern eine ausgeglichene Altersstruktur (Diversity Management).
  • schlagen dem Fachkräftemangel ein Schnippchen, denn sie betreiben Nachwuchsplanung.
  • fördern ihr Image und stärken somit den Employer Brand. Denn zufriedene Lernende und deren Eltern sind die beste Werbung.
  • bieten bestehenden Mitarbeitende eine Personalentwicklungsmassnahme. Denn die Ausbildung zum Berufsbildner ist eine gute Möglichkeit der Förderung.
  • wissen, dass Lernende produktive Arbeit leisten können. Das Verhältnis zwischen Nutzen und Aufwand fällt langfristig positiv aus.
  • eben Jugendlichen die Chance, durch alternierenden theoretischen Unterricht und praktischem Arbeiten in einem Lehrbetrieb einen Beruf zu erlernen. Eine schöne Aufgabe.

Die beliebtesten Lehrstellen

Wussten Sie, dass die KV-Lehre immer noch zu den beliebtesten in der Schweiz gehört? Yousty.ch hat soeben resultierend aus den Suchanfragen eine neue Hitliste herausgegeben und dabei die beliebtesten Lehrberufe herausgefunden:

  1. Kaufmann/-frau (KV) EFZ Profil B, E + M
  2. Detailhandelsfachmann/-frau EFZ
  3. Informatiker/in EFZ
  4. Fachmann/-frau Gesundheit (FaGe) EFZ
  5. Logistiker/in EFZ
  6. Medizinische/r Praxisassistent/in (MPA) EFZ
  7. Fachmann/-frau Betreuung (FaBe) EFZ
  8. Detailhandelsassistent/in EBA
  9. Zeichner/in EFZ
  10. Pharma-Assistent/in EFZ

Spielregeln bei der Rekrutierung von Lernenden

Es gibt Branchen, die vor oder während den Sommerferien 2021 mit den Ausschreibungen der Ausbildungsplätze beginnen. Dabei gab es mal einen Stichtag vom 1. November für die Vergabe von Ausbildungsplätzen. Diese galt als eine Art Ehrenkodex-Empfehlung. Immer weniger Lehrbetriebe halten sich jedoch an diesen Stichtag. Viele Lehrbetriebe mogeln, indem sie verfrühte Zusagen den „besten“ Bewerbenden um einen Lehrplatz geben und gleichzeitig darum bitten, dies nicht weiterzugeben.

Damit zeigt sich: Für die jungen Menschen baut sich ein enormer Druck auf. Hinzu kommt, dass bei so frühzeitigen Anstellungen von Lernenden das Risiko steigt, dass Zusagen später zurückgezogen werden, da sie sich nun doch für schulischen Weg entschieden haben. Viele Jugendliche sind erst 14 Jahre alt, wenn sie sich sehr früh für einen Beruf entscheiden müssen. Als Berufsbildnerin habe ich in mehr als sieben Berufen unzählige Lernende eingestellt. Immer und immer wieder stellte ich fest, der jeweilige Lehrberuf von den jungen Menschen romantisiert wahrgenommen wird.

Schnuppertage für Lernende einführen

Die Frage: „Was fasziniert Dich an dem KV-Beruf besonders?“ wird oftmals mit Antworten wie: „da arbeite ich am PC und bin viel mit Menschen Kontakt“ beantwortet. Fehleinschätzungen zum Berufsalltag führen nicht selten zu Lehrabbrüchen im ersten Lehrjahr. Daher setzen viele Unternehmen Schnuppertage ein. Dies damit Lernender und Betrieb sicherer werden, ob man gemeinsam 3 bis 4 Jahre einen spannenden aber auch herausfordernden Weg zusammengehen kann. Gerade in handwerklichen Berufen haben diese Probetage einen höheren Stellenwert als die Bewerbungsunterlagen, Schulnoten oder auch das Bewerbungsgespräch.

Auch in der KV-Ausbildung setzt man Schnuppertage sehr gerne ein. Einerseits gibt es mehr Gewissheit zum Entscheid, andererseits verlängert es den Gewinnungsprozess erheblich, wenn die Schnuppertage nach dem Bewerbungsgespräch geplant werden.

Mangel an Lernenden

Erschreckend ist auch, dass trotzdem viele Lehrstellen offenbleiben. In gewissen Branchen haben Lehrbetriebe Schwierigkeiten überhaupt Bewerbende zu finden. Die Zahl der Lehrstellen, die zu Lehrbeginn unbesetzt bleiben, sind steigend. 2014 schrieben Unternehmen 8‘400 Stellen ohne Erfolg aus, 2016 waren es bereits annähernd 10’000. 2019 gab die Lehrstellenplattform Lena mehr als 12‘000 Stellen an. Darunter die Berufe: Automobilfachmann, Bäckerin, Detailhandelsfachmann oder Elektroinstallateurin.

Nehmen Sie Ihre soziale Verantwortung als Unternehmen und Ausbildner von Lernenden wahr? Das passende Webinar zur Rekrutierung von Lernenden gibt es am 8. August hier:  https://bit.ly/3yxTR2R

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