Das neue Jahr ist schon wieder voll im Gange. Nach dem Krisenjahr ist es besonders wichtig, im Bereich HR und Rekrutierung zeitgemäss zu agieren, um die besten Talente im Unternehmen zu binden und passende Mitarbeitende für die Zukunft zu finden. Damit Sie auch im Jahr 2021 in punkto HR und Rekrutierung am Puls der Zeit sind, haben wir für Sie die 10 wichtigsten Trends zusammengefasst.
1. Flexible Arbeitsmodelle anbieten
Diverse Studien im Jahr 2020 haben gezeigt, dass sich Mitarbeitende mehr Flexibilität in der Arbeit wünschen. So sind mehr als 80% der Mitarbeitenden im Home Office zufrieden und hätten auch nach COVID-19 gerne die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Ausserdem können sich 10% der Mitarbeitenden vorstellen, in einem Co-Working-Space zu arbeiten. Flexible Arbeitsmodelle sind also weiterhin im Vormarsch und werden in Zukunft zu einem unverzichtbaren Benefit für (bestehende und neue) Mitarbeitende werden.
2. Online-Bewerbungsprozesse ermöglichen
Auch nach der Pandemie werden Rekrutierungsprozesse vermehrt online erfolgen. JobCloud hat im Rahmen der JobCloud Market Insights in Zusammenarbeit mit der ZHAW herausgefunden, dass mehr als die Hälfte der Arbeitgeber ihre Rekrutierungsprozesse nachhaltig anpassen möchten. Gut 60% der Unternehmen in der Deutschschweiz führen aktuell das erste Gespräch digital durch und jedes sechste Unternehmen setzt ausschliesslich auf digitale Jobinterviews. Langfristig werden Online-Gespräche im Rekrutierungsprozess also unverzichtbar werden.
3. Künstliche Intelligenz und Automatisierungen nutzen
Die künstliche Intelligenz kann bei der Rekrutierung immer mehr zu einer Unterstützung werden. So können Bewerbungsdossiers von diversen Softwares gescreent und vorgefiltert werden, bevor sie durch Menschen weiterbearbeitet werden. Durch Automatisierungs-Tools können ausserdem bestimmte administrative und sich wiederholende Prozesse in der Rekrutierung automatisiert werden, was für eine grosse Zeitersparnis sorgt. Ein besonderer Trend liegt bei Programmatic Job Advertising, wodurch Jobinserate durch künstliche Intelligenz direkt bei den passendsten Zielgruppen ausgespielt werden und das Rekrutierungsbudget ganz individuell bestimmt werden kann.
4. Vertrauen
Die erfolgreiche Homeoffice-Tätigkeit der Mitarbeitenden in den vergangenen Monaten hat bewiesen, dass es sinnvoll ist, den Mitarbeitenden ein gesundes Mass an Vertrauen zu schenken, anstatt ständig zu kontrollieren. In den meisten Fällen hat die Tätigkeit der Mitarbeitenden von zu Hause sehr gut funktioniert und sogar zu einer höheren Produktivität geführt – auch ohne strenge Kontrolle. Dieses Vertrauen wird von den Mitarbeitenden gewünscht und gefordert. Ausserdem liegen Unternehmen mit besonders flachen Hierarchien im Trend, weil Mitarbeitende hier mehr Verantwortung übernehmen können.
5. Sich als nachhaltiger Arbeitgeber positionieren
Die aktuelle Krise hat uns gezeigt, dass die Natur stärker ist als der Mensch und dass wir unser Klima noch mehr schonen müssen als bisher. Das trifft auch auf Arbeitgeber zu. Es wird also zunehmend wichtiger werden, sich im Unternehmen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen und sich als nachhaltiger Arbeitgeber zu positionieren. So könnten etwa Geschäftsreisen reduziert werden und die Mülltrennung und Müllverwendung zu einem wesentlichen Element der Firmenkultur werden. Natürlich trägt auch das Homeoffice dazu bei, weil dadurch weniger gependelt wird.
6. Candidate Experience verbessern
Damit Sie auch weiterhin die besten Talente erreichen und diese nicht im Laufe des Bewerbungsprozesses verlieren, sollten Sie vermehrt auf eine positive Candidate Experience achten. Bewerbende sollen sich bei Ihnen wohl und verstanden fühlen. Eine positive Candidate Experience beginnt bereits bei klaren und verständlichen Stelleninseraten. Wichtig sind auch einfache Bewerbungsmodalitäten, eine zeitnahe Antwort auf Bewerbungen sowie ein offener Dialog und Transparenz im Bewerbungsgespräch.
7. Mehr Benefits statt höhere Löhne
Die Hälfte der Schweizer Arbeitgeber möchte im Jahr 2021 die Löhne ihrer Mitarbeitenden nicht erhöhen, das ergibt eine Umfrage von JobCloud. Auf Mitarbeitenden-Seite wird eine Lohnerhöhung nur von 20% der Befragten erwartet. Aufgrund der Krise werden bei vielen Unternehmen auch die Einstiegslöhne von neuen Mitarbeitenden relativ bescheiden ausfallen. Es liegt also an den Arbeitgebern, anstelle von hohen Löhnen andere Benefits zu bieten, wie etwa flexible Arbeitszeitmodelle, eine besonders offene Firmenkultur, welche Fehler erlaubt und auf Vertrauen basiert, oder flexible Benefits, bei denen die Mitarbeitenden eine Wahlmöglichkeit haben.
8. Auf die Soft Skills achten
Noch immer kommt es vor, dass beim Bewerbungsprozess bloss auf die Hard Skills, also die Ausbildung und die fachliche Kompetenz, geachtet wird. Die Soft Skills gehen öfter mal vergessen. Bei diesen Soft Skills handelt es sich um persönliche Fähigkeiten und Charaktereigenschaften wie Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Disziplin oder auch Empathie. Gerade diese Eigenschaften können besonders wichtig sein, um sicherstellen, dass neue Mitarbeitende zum Team passen und nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene dem neuen Job gewachsen sind.
9. Kandidaten proaktiv kontaktieren und Talentpools nutzen
Es gibt nicht nur die Möglichkeit, dass Bewerbenden an Sie als Arbeitgeber herangehen, sondern Sie als Arbeitgeber können auch passende Talente proaktiv kontaktieren. Das funktioniert beispielsweise über Headhunting oder über Talentpools. Talentpools sind Datenbanken, dank dieser Sie externe und interne Talente erreichen können, die für eine offene Stelle in Frage kommen.
10. An Diversity und Inclusion denken
Die Arbeitswelt wird immer toleranter und offener. So setzen sich mehr und mehr Arbeitgeber für Diversity und Inclusion in ihrem Unternehmen ein, was heisst, dass Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung oder Background der Mitarbeitenden keine Rolle spielen bzw. es eine «bunte Mischung» im Team gibt. Denken Sie bereits beim Stelleninserat und beim Employer Branding daran und machen Sie keine Grenzen bei Nationalitäten, Geschlechtern oder Ethnien.