Wie steht es um die Bereitschaft der Schweizerinnen und Schweizer zu Weiterbildungen und Umschulungen aus? Und wie stehen wir damit im internationalen Vergleich? Diesen Fragen ist die Studie «Decoding Global Trends in Upskilling und Reskilling» nachgegangen. Wir haben die Ergebnisse für Sie!
Internationale Studie
Die internationale Studie «Decoding Global Trends in Upskilling und Reskilling» basiert auf Befragungen von 366’000 Arbeitnehmenden und Arbeitssuchenden in 197 Ländern in den ersten Monaten 2018. Anhand eines 40 Fragen umfassenden Fragebogens wurden die Teilnehmenden zu verschiedensten Themen rund um die Arbeit befragt. Sie ist in Zusammenarbeit zwischen der Boston Consulting Group, The Network, einer weltweiten Allianz führender Stellenmärkte, und JobCloud entstanden.
Weiterbildung in der Schweiz weniger wichtig als in anderen Ländern
Das Ergebnis dieser Studie zeigt: Trotz Globalisierung, Digitalisierung oder Künstlicher Intelligenz und den möglichen langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind Weiterbildungen in der Schweiz ein weniger wichtiges Thema als in anderen Ländern. Lediglich 44% der Schweizer Arbeitnehmenden machen sich durch Weiterbildungen fit für die neuen Anforderungen der Zukunft. Dies ist ein Wert, der deutlich unter dem globalen Schnitt von 65% liegt. Wenn wir uns aber weiterbilden, dann am ehesten im Selbststudium, «on the job» oder über ein klassisches Weiterbildungsinstitut.
Grosse Bereitschaft für eine vollständige Umschulung
Geht es jedoch darum, sich neue Fähigkeiten für einen komplett anderen Job anzueignen, sind die Schweizerinnen und Schweizer vorne dabei: 69% wären als Reaktion auf die neuen Anforderungen bereit für eine Umschulung. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede in den Berufsgruppen: Während Personen aus den Bereichen Sales (78%), Management (77%) und Consulting (75%) eine hohe Bereitschaft dazu zeigen, sind Fachkräfte aus Wissenschaft und Forschung (59%), aus dem Sozialwesen (57%) sowie Juristen (57%) deutlich weniger bereit für einen ganz neuen Job.
Auswirkungen von neuen Technologien und Globalisierung
Schweizer Arbeitnehmende fühlen sich im internationalen Vergleich leicht weniger stark betroffen von neuen Technologien und der Globalisierung. Fast die Hälfte (46%) erwartet persönlich punkto Technologien starke Auswirkungen (49% globaler Schnitt) und 41% durch die Globalisierung (45% globaler Schnitt).
Welche Fähigkeiten künftig gefragt sind
In einem Punkt sind sich alle Arbeitnehmenden länderübergreifend einig: Um die Anforderungen der zunehmenden Globalisierung und Automatisierung erfolgreich meistern zu können, sind Kommunikationsfähigkeiten die mit Abstand wichtigsten Kompetenzen, die Fachkräfte künftig besitzen müssen. Nach Einschätzung der Schweizerinnen und Schweizer werden sich diejenigen behaupten können, die zudem über analytische Skills und Problemlösungsfähigkeiten verfügen.