JobCloud hatte bereits mehrere Male das Vergnügen, im Rahmen unserer HR-Veranstaltungen Laetita Kulak als Gast bei uns begrüssen zu dürfen. Wir haben die HR-Expertin über die wichtigsten HR-Trends im Jahr 2019 befragt.
Mylène Bourg: Könnten Sie sich zu Beginn bitte vorstellen?
Laetita Kulak: Ich bin Leiterin und Gründerin von Global HR Talents und seit mehr als 20 Jahren im HR-Sektor tätig. Als «HR-Aktivistin» und Spezialistin für die digitale HR-Welt forme und verbinde ich den HR-Bereich mit sämtlichen Lösungen und Tools der HR-Technologie, um Innovation und Flexibilität in die HR-Prozesse einzubringen. Als «HR-Speakerin» bringe ich meine Expertise bei Veranstaltungen ein, um im HR-Bereich das Bewusstsein für die Veränderungen durch die Digitalisierung zu schärfen.
Was motiviert Sie täglich?
Ich gehöre zu jenen Menschen, die süchtig nach neuen Technologien, Apps und virtuellen Gadgets sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Technologie unser Leben durch ihre Geschwindigkeit und Zugänglichkeit verbessert. Als Innovationsfan entdecke ich ständig neue Bereiche und suche nach Herausforderungen, um die Qualität meiner Arbeit und meines eigenen Lebens zu verbessern.
Administrative Routineufgaben im HR werden zunehmend automatisiert, damit man sich mit höherer Wertschöpfung auf neue Aufgaben konzentrieren kann.
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten HR-Veränderungen für 2019?
Die Arbeitsorganisation wird sich in den kommenden Jahren erheblich verändern. Im Jahr 2019 wird es ohne Zweifel zu einem tiefgehenden Überdenken, wenn nicht gar mit einem Bruch, der in der Schweiz geltenden HR-Organisationsmodelle kommen. Die Digitalisierung ermöglicht es, den Handlungsspielraum im HR zu überarbeiten und mit neuen Funktonen zu erweitern. Administrative Routineufgaben im HR werden zunehmend automatisiert, damit man sich mit höherer Wertschöpfung auf neue Aufgaben konzentrieren kann. Dazu gehört die Entwicklung einer «Geek»-Seite mit neuen Technologien wie 3D, Avataren oder Chatbots, die in den Arbeitsalltag integriert werden. Big Data wird auch 2019 im Mittelpunkt der neuen HR-Funktionen stehen, um Daten zu sammeln und zu analysieren und so individuelle und kollektive Leistungen in Unternehmen zu erklären. Das Personalwesen wird daher Algorithmen und künstliche Intelligenz in die Personaldatenverarbeitung einführen müssen.
Die bedeutendste Entwicklung ist der Übergang von einer rein administrativen Tätigkeit zu Aufgaben, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen.
Was waren die wichtigsten Veränderungen im HR-Bereich seit Beginn Ihrer Karriere?
Ich bin seit mehr als 20 Jahren im HR-Bereich tätig und habe miterlebt, wie sich mein Beruf in den 1990er Jahren von einer einfachen Managerin zu einer Position als HR Business Partnerin in den 2000er Jahren bis hin zu einer agilen Rolle in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. Die bedeutendste Entwicklung ist der Übergang von einer rein administrativen Tätigkeit zu Aufgaben, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. In einer sich ständig verändernden Welt wird sich dies in den kommenden Jahren noch weiter in diese Richtung zuspitzen. Als Antwort auf diese Herausforderungen werden ab 2019 neue Hybridjobs entstehen, wie die «HR-Curators» für das Talentmanagement oder «HR-Aktivisten» für permanente Innovationen in den HR-Prozessen.
Start-ups werden den HR-Sektor dynamisch, agil und fortschrittlich angehen, um ihm einen echten Schub zu verleihen.
Wie sieht es mit HR-Tech-Start-ups in der Schweiz aus?
Die Welt der HR-Tech-Start-ups in der Schweiz wächst weiter und bietet zunehmend alternative und neue Lösungen für HR-Profis. Da sich Unternehmen zunehmend der Digitalisierung öffnen, bieten Start-ups Lösungen an, die die Arbeitsweise der Menschen durch immer innovativere Ansätze verändern. Start-ups werden den HR-Sektor dynamisch, agil und fortschrittlich angehen, um ihm einen echten Schub zu verleihen. 2019 wird das Jahr der HR-Innovationen der Start-ups sein.
Laetitia Kulak ist «HR-Aktivistin» und Expertin für digitalen Wandel. Sie ist seit mehr als 20 Jahren im HR-Bereich tätig und setzt sich täglich für Innovation und Wertschöpfung im Personalwesen sein. Als CEO von Global HR Talents folgt sie der Vision, HR-Talente mit digitalen Innovationen zu verbinden und für neue, funktionsübergreifende Projekte einzusetzen, um so Unternehmen mehr Agilität zu verschaffen.
