Ende September ist es im Lakeside Zürich wieder so weit: Recruiting und Personalmarketing werden Tür und Tor für neue Ideen und Inspirationen geöffnet. Der Organisator und Geschäftsführer von Prospective, Matthias Mäder, erklärt im Interview, auf was man sich gefasst machen muss, was sein persönliches Highlight ist und warum es für gutes Recruiting nicht unbedingt ein grosses Budget braucht.
Matthias Mäder erzählt, wie die Recruiting Convention 2018 wird from JobCloud AG on Vimeo.
Was ist die Recruiting Convention und worum geht es genau?
Die Recruiting Convention haben wir vor mittlerweile acht Jahren gegründet. Die Idee dahinter ist, dass Leute aus Recruiting und Personalmarketing über ihre Erfahrungen und Learnings berichten und ihre Cases, Visionen und Ideen in der Personalgewinnung vorstellen. Davon sollen die anderen Teilnehmenden profitieren.
Wie kann man sich den Ablauf der Recruiting Convention 2018 (RCZ18) vorstellen?
Der Tag beginnt mit der wunderbaren Aussicht auf den Zürichsee, bei Gipfeli und Kaffee. Dann starten spannende Referenten mit ihren Einblicken. Beispielsweise Rolf Hiltl, der mit HR eigentlich nichts am Hut hat, ausser dass er Mitarbeiter in seinen Restaurants führt. Im Zuge der Eröffnung seines neuen Lokals an der Langstrasse hat er eine besonders kreative Plakatkampagne durchgeführt – also offline, was auch sehr spannend ist – und hat Leute mit speziellen oder gar keinen Lebensläufen gesucht. Darüber wird er reden beziehungsweise interviewt werden – von niemand geringerem als Jörg Buckmann, der diese Plakatkampagne auch in seinem neuen Buch thematisierte.
Dann spricht Marcel Rütten vom Kindernothilfswerk in Deutschland, der mit sehr geringem Budget sehr viele Mitarbeitende und Praktikanten rekrutieren musste. Mit einem Budget von 15’000 Euro musste er knapp hundert Leute finden – das ist herausfordernd. Es zeigt aber auch, dass man mit wenig Budget, viel Kreativität, Leidenschaft und starkem Willen etwas bewegen kann.
Welche Themen stehen dieses Jahr im Fokus der Recruiting Convention?
Wir versuchen, ein breites Spektrum an Themen abzubilden. Innovationen sind natürlich immer spannend, deshalb wird es wie letztes Jahr sicher auch dieses Jahr einen Beitrag zu Bots und künstlicher Intelligenz und deren Einsatz im Recruiting und Personalmarketing geben. Es werden aber auch klassische Themen behandelt, mit denen vor Augen geführt werden soll, dass bereits viel Leidenschaft und gute Ideen reichen, um an die passenden Kandidaten zu gelangen – und man nicht immer grosse Summen in soziale Medien oder digitalen Massnahmen investieren muss.
Wird es neben den Referaten auch Workshops geben?
Unserer Erfahrung nach kommen Referate sehr gut an, obwohl wir uns immer überlegen, wie und ob wir die Formate ändern sollten. Ein cooler Nebeneffekt von Referaten ist, dass es wirkt, als würden die Speaker aus dem Nähkästchen plaudern. So rücken Dinge in den Mittelpunkt, die sonst gar nicht aufgefallen wären. Beispielsweise, wieviel Herzblut oder Rückschläge in einzelnen Kampagnen von Unternehmen stecken. Solches Hintergrundwissen erfährt man an der Recruiting Convention – auch weil die Referenten authentisch und offen darüber diskutieren, was funktioniert und was sie eben das nächste Mal anders machen würden.
Auf was freust du dich am meisten?
Mein persönliches Highlight ist die Zusage von Rolf Hiltl. Vielfach stehen wir vor der Herausforderung, welche Referenten wir auswählen. Manchmal kam es schon vor, dass wir Referenten zweimal eingeladen haben – was auch funktioniert, weil sich auch die Themen der Referenten ändern. Aber einen Unternehmer aus dem Gastro an der Recruiting Convention zu begrüssen, finde ich schon extrem spannend. Ebenso freue ich mich auf Marcel Rütten, der 2017 zum Personalmarketing-Innovator ausgezeichnet wurde, und der bei uns sein Debut in der Schweiz gibt. Solche Speaker geben nochmals neue Einblicke, die man an anderen Veranstaltungen nicht bekommt.
Was unterscheidet die Recruiting Convention Zürich von einem HR-Cüpli-Event?
Was die Recruiting Convention Zürich ausmacht sind die Qualität der Referate und die Einblicke hinter die Kulissen der Kampagnen – und das macht den Unterschied. Wir haben neben widerkehrenden Besuchern auch immer wieder neue Teilnehmende. Oder, dass es während den Pausen zu interessanten Gesprächen zwischen den Teilnehmenden kommt, was natürlich auch fürs Netzwerk hilft. Aber das geht auch nur, weil das Niveau der Referate und der Teilnehmenden auf einem Niveau ist, das auch Gespräche auf Augenhöhe erlaubt.
Wird es wieder gezeichnete Zusammenfassungen geben?
Ja, das war Jonas, der uns von Jörg Buckmann empfohlen wurde. Vor vier Jahren war er zum ersten Mal dabei. Seitdem fasst er jedes Jahr die Recruiting Convention dermassen gut und pointiert zusammen, dass seine Rekapitulationen der Vorträge jedes Mal ein Highlight sind. Deshalb wird er auch dieses Jahr wieder mit dabei sein.
Was werden die Teilnehmenden von der Recruiting Convention Zürich 2018 mitnehmen?
Mit ziemlicher Sicherheit werden die Teilnehmenden neue Ideen und neue Inspiration vom Event mitnehmen. Was aus den Inputs wird, können wir zwar nicht direkt beeinflussen – wir können höchstens mit unseren Tools und unserem Fachwissen zur Seite stehen. Ich glaube aber, dass die Teilnehmenden Inspirationen von anderen sammeln und schlussendlich im eigenen Unternehmen anwenden wollen. Denn Personalgewinnung wird immer komplexer und komplizierter – da soll die Recruiting Convention Zürich dabei helfen, diese Komplexität beiseitezuschaffen.