Lehrbetriebe leisten einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Nachwuchskräften im Arbeitsmarkt. Sie vermitteln den Lernenden eine wichtige Basis für ihre berufliche Zukunft und nehmen so ihre soziale Verantwortung wahr. Um die berufliche Laufbahn eines Jugendlichen zu starten und sich im Rahmen des Personalmarketings erfolgreich als Recruiter von Lernenden zu positionieren, braucht es jedoch auch ein gutes Personalmanagement. Die Tipps helfen Ihnen, das zu erreichen und aus Ihrer Firma einen Lehrbetrieb zu machen.
1. Klärung der innerbetrieblichen Organisation für die Personalbeschaffung
Einen Lernenden auszubilden ist zwar lobenswert, aber ohne interne Planung und Schaffung von Verbindlichkeiten bleibt es bei der Theorie. Deshalb ist es Teil des Personalmarketings, intern zu klären, wer die Lehrlinge am Ende ausbildet, wo die Arbeitsplätze sind, welche Werkzeuge benötigt werden und wieviel die Lehrstelle als Kostenpunkt im Budget einnehmen wird.
2. Berufsbilderkurs für Personalmanagement
Um für die Ausbildung von Lernenden auch qualifiziert zu sein, muss die zuständige Person im Vorfeld einen Berufsbildner-Kurs absolvieren. Dieser dauert in der Regel 5 Tage à 8 Lektionen, die Durchführung variiert je nach Kanton. Grundsätzlich kann jeder den Berufsbildner-Kurs absolvieren. Fachlich wird jedoch vorausgesetzt, dass angehende Berufsbildner ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis und eine gewisse Anzahl Jahre an Berufspraxis besitzen.
3. Vor der Rekrutierung Vorinformationen zum Lehrberuf einholen
Welche Voraussetzungen für einen Lehrbetrieb gelten und welche Bestimmungen eingehalten werden müssen, ist je nach Lehrberuf unterschiedlich. Normalerweise lassen sich die Verordnungen für den gewünschten Lehrberuf beim Berufsinspektor oder dem kantonalen Berufsbildungsamt anfragen.
4. Amtliche Formalitäten im Recruiting Process
Wenn alle Formalitäten geklärt sind, die Organisation klar ist und die zuständige Person als Berufsbildner ausgewählt, können Sie das Gesuch um Bildungsbewilligung beim Berufsbildungsamt abgeben. Dieses prüft alle Angaben und holt fehlende oder zusätzliche Auskünfte ein.
5. Vor dem Recruiting: Terminvereinbarung Berufsinspektor
Wenn das Gesuch vom Berufsbildungsamt angenommen wurde, wird ein Termin mit einem Berufsinspektor vereinbart. Dieser kontrolliert den Arbeitsplatz und die innerbetriebliche Organisation für den Lehrling, versorgt die Berufsbildner mit Informationen zur Berufsausbildung und ist für allfällige Fragen zur Stelle. Gibt es nichts zu beanstanden, wird der Lehrbetrieb vom Berufsinspektor bewilligt. Der Berufsbildner-Kurs muss bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht absolviert sein – spätestens jedoch zum Start des Lernenden.
6. Recruitment des Lernenden
Als nächsten Schritt können Sie die Lernenden rekrutieren. Dafür schreiben Sie die Lehrstelle in Stellenportalen wie www.jobs.ch aus, veranlassen die Aufnahme der Lehrstelle in den Lehrstellennachweis LENA bei der Berufsberatung Ihrer Region. Ebenso können Sie die Lehrstelle an die Abschlussklassen Ihrer Gemeinde melden.
7. Am Ende des Recruitment Process: Abschliessen des Lehrvertrages und Stellen Kommunikation
Ist ein geeigneter Lernender gefunden, wird der Lehrvertrag in dreifacher Ausführung unterschrieben. Wenn der Lernende noch nicht volljährig ist, unterschreiben die gesetzlichen Vertreter. Jede Partei erhält eine Ausführung, die Dritte wird an das Berufsbildungsamt geschickt. Ausserdem ist es wichtig, durch eine interne Kommunikation sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden über die Einstellung einer Lernenden informiert sind.