Rund 30% aller Stellensuchen beginnen auf Google: Man tippt zum Beispiel „Jobs Verkauf“ ein, bekommt eine Reihe an Websites mit dem Suchbegriff angezeigt und landet dann schnell auf passenden Stelleninseraten – wie beispielsweise auf jobs.ch oder jobup.ch. Es ist also keine grosse Überraschung, dass nun auch Google das Potenzial der Stellensuche erkannt hat und in den Stellenmarkt einsteigt. JobCloud hat die wichtigsten Fakten über „Google for Jobs“ und mögliche Auswirkungen auf den Schweizer Markt zusammengetragen.
Seit einem halben Jahr ist bekannt, dass Google – vorerst in den USA – auch im Bereich der Stellensuche tätig sein möchte. Dazu hat der US-amerikanische Technologiekonzern mittlerweile drei Ankündigen gemacht: Ende 2016 hat Google die „Google jobs API“ angekündigt, eine für Jobboards und Karriereseiten konzipierte Schnittstelle, mit welcher direkt die Suchtechnologie von Goolge mittels Lieferung der offenen Stellen genutzt werden kann. Vor einigen Wochen ist dann „Google Hire“ live geschaltet worden – ein im Rahmen der „Google Cloud“ konzipiertes ATS (Applicant Tracking System). Dem folgte „Google for Jobs“: Google CEO Sundar Pichai hatte das neue Google Tool am 17. Mai 2017 vorgestellt. Seit dem 20. Juni finden User in den USA direkt auf Google Suchresultate für offene Stellen.
Während „Google jobs API“ und „Google Hire“ B2B-Tools sind, richtet sich «Google for Jobs» an B2C Kunden, sprich an Stellensuchende. Die beiden B2B-Produkte befinden sich noch in einer „alpha-Phase“ mit Testkunden – JobCloud wird über diese Tools berichten, sobald mehr Informationen dazu verfügbar sind. Vorerst beantwortet JobCloud die wichtigsten Fragen zu „Google for Jobs“.
1. Was ist „Google for Jobs“ und wie funktioniert es?
Das Projekt „Google for Jobs“ befindet sich zurzeit ebenfalls in einer „alpha-Phase“. Es ist also gut möglich, dass es im Verlauf der verschiedenen Phasen Anpassungen und Abweichungen geben wird. Google soll künftig erkennen, wenn ein User auf google.com nach einer Stelle sucht, und diesem passende Jobangebote vorschlagen. Stellensuchende werden so also direkt Angebote suchen und nach verschiedenen Parametern (Ort, Pensum, Kategorie etc.) filtern können, ohne die Suchmaschine verlassen zu müssen. Haben Stellensuchende ein passendes Angebot gefunden, werden sie auf das entsprechende Inserat auf der Ursprungsseite (Stellenportal, Stellenseite des Unternehmens) weitergeleitet, wo sie sich bewerben können.
Zudem plant Google, „Google for Jobs“ mit anderen Services zu verknüpfen, damit beispielsweise auch angezeigt wird, wie lange Kandidaten zu einem potenziellen Arbeitsort pendeln müssten.
Noch nicht bekannt ist, ob Firmen künftig auch dafür bezahlen müssen, dass ihre Stelleninserate bei Google gefunden werden, und wie das Gebührensystem aussehen würde.
2. Können sich Nutzer künftig direkt via Google bewerben?
Bei der Vorstellung von „Google for Jobs“ wurde ein „Bewerben“-Button direkt im Stelleninserat gezeigt. Derzeit werden User beim Klicken auf den Butten entweder auf eine Jobbörse oder auf die Karriereseite des betreffenden Unternehmens weitergeleitet. Ein direktes Bewerben ist noch nicht möglich. Ob sich Benutzer künftig direkt via Google bewerben können, steht noch nicht fest. Ausserdem muss noch das Thema Datenschutz und Privacy geklärt werden.
3. Woher kommen die Stellenvorschläge für das Google Job Board?
Die Stellen, welche die Suchmaschine findet, stammen von Stellenportalen und Karriereseiten von Unternehmen.
4. Wem hilft das neue Tool?
Profitieren werden in erster Linie Stellensuchende – sie müssen Google für die Suche nach einem neuen Job nicht mehr verlassen und bekommen mit wenigen Suchbegriffen passende Stellen angezeigt. Aber auch für Unternehmen, die Stellen auf ihrer Website oder auf Jobportalen ausschreiben, kann „Google for Jobs“ hilfreich sein: Dadurch, dass Google offene Jobs neu explizit hervorhebt und anzeigt, bekommen diese eine höhere Sichtbarkeit und durch die intelligente Verknüpfung von Suchwörtern werden Stellensuchenden neu vielleicht auch passende Jobs angezeigt, deren Stellenbezeichnung sie sonst nicht als Suchbegriff eingegeben hätten.
Google selbst stellt klar, dass keine Pläne bestehen, mit den etablierten Stellenportalen zu konkurrenzieren – ganz im Gegenteil. «Wir möchten, dass die Teilnehmer im Ökosystem der Stellensuche erfolgreicher sind – und konzentrieren uns darauf, was wir am besten können: Suchen», erklärte Nick Zakrasek, Google’s Projektmanager für «Google Jobs» gegenüber Techcrunch.com.
Und: „Google for Jobs“ soll Google selber mehr Möglichkeiten bieten, die Suchresultate zu monetarisieren.
5. Was bedeutet das neue Tool für JobCloud?
„Google for Jobs“ ist ein reiner Suchindex, der Anzeigen von externen Anbietern findet und zusammenstellt. Wenn JobCloud mit Google Schnittstellen erstellt und zusammenarbeitet, würden die Stellenanzeigen auf den JobCloud-Plattformen also künftig direkt in «Google for Jobs» eingespeist.
„Uns bietet das neue Tool die Möglichkeit in der Zukunft, das Angebot unserer Kunden noch sichtbarer und leichter auffindbar zu machen“, erklärt Renato Profico, CEO von Jobcloud. „Welche Kooperationsmöglichkeiten es für JobCloud mit Google geben wird, wenn das Tool auch in der Schweiz lanciert wird, ist zurzeit noch in Abklärung.“