Networking für Anfänger

Bei Workshops Visitenkarten austauschen, bei abteilungs- oder firmenübergreifenden Meetings Small Talk führen, bei Geschäfts-Apéros neue Kontakte knüpfen… Nicht für alle ist Networking so kinderleicht und angenehm – und dennoch gehört es im Berufsleben einfach dazu. Auch Anfänger und Introvertierte können sich im Networking beweisen.

Keine Angst vor dem Begriff

Was nach einem modernen Phänomen klingt, ist im Prinzip nichts Neues. Bereits zur Steinzeit vor tausenden von Jahren trafen sich Jäger und Sammler verschiedener Stämme, um ihre Erfahrungen auszutauschen – eine frühe Form des Networkings. Der Aufbau und die Pflege von beruflichen und persönlichen Kontakten liegen der Menschheit also im Blut. Auch wenn sich der Terminus Networking erst in den letzten Jahrzehnten etabliert hat, so haben wir dies also in den Genen, und daher soll der Begriff keine Angst machen, sondern im Gegenteil Möglichkeiten eröffnen.
Networking

Aber nicht allen macht es Spass

Extrovertierte Menschen gehen im Networking auf, denn sie sind besonders kontaktfreudig und gesellig und fühlen sich wohl, mit unbekannten Menschen oder mit grossen Gruppen über Gott und die Welt zu reden. Für introvertierte Beteiligte im Gegensatz, die Ruhe geniessen und sich in Gruppen nicht wohlfühlen, ist Networking eine grosse Hürde. Es gelingt ihnen nicht ohne weiteres, Anschluss in den Gesprächen bzw. fehlt ihnen der Mut oder die Motivation dazu.

So kann es gehen

Wenn Sie zu jener Spezies gehören, die nicht viel Freude mit Networking haben, dann verinnerlichen Sie sich jedoch die Vorteile. Es geht nicht darum, inhaltsleeren Small Talk zu betreiben, sondern mit Menschen Beziehungen zu knüpfen, die langfristig für Sie bzw. für das Unternehmen, in dem Sie arbeiten, von Nutzen sein könnten, und es können sich auch private Kontakte ergeben. Ein einfaches „Hallo“ oder eine kurze Frage bei einer Veranstaltung können schon genügen, um ein Gespräch zu initiieren. In den meisten Fällen legt der Gegenüber dann gleich los. Wenn Sie selber nicht viel reden, dann nützen Sie Ihre Fähigkeit als guter Zuhörer und Fragensteller. Genau diese Stärke sollen Introvertierte beim Networking bewusst einsetzen.
Wer früh zu einem Networking-Event eintrifft, tut sich leichter. So kann man sich auf das Umfeld einstellen und sich erstmals einen Überblick verschaffen und bereits vor dem „grossen Ansturm“ interessante Gespräche starten. Um von sich selbst ein gutes Bild zu machen, ist es wichtig, einen guten Mix aus Motivation und Zurückhaltung an den Tag zu legen. Es kommt nicht gut an, wenn jemand den Anschein erweckt, er würde sich überall auskennen und alles besser wissen. Dies wird von Gesprächspartnern in der Regel nicht geschätzt – eine Balance zwischen Selbstsicherheit und Bescheidenheit bewährt sich am besten. Ebenso gilt es, sich nicht als zu laut und aufdringlich zu positionieren. Ständiges Schweigen führt ebenfalls nicht zum Ziel.

Mehr Erfolg durch eine umfangreiche Vorbereitung

Ein gutes Networking benötigt eine gute Vorrecherche. Sehen Sie sich falls möglich bereits im Vorhin die Liste der Teilnehmenden und ihre Funktionen an. Es ist sinnvoll, über die verschiedenen Funktionen und die anwesenden Unternehmen Bescheid zu wissen. Das heisst natürlich nicht, dass Sie über alle Teilnehmenden bereits im Vorhinein alles genau wissen müssen. Namensschilder mit Funktion und Firmenzugehörigkeit können hilfreich sein. So kann ein Gespräch gleich in eine bestimmte Richtung gelenkt werden und kann man schon mal Fragen zur Firme und den Job stellen.

Weniger kann mehr sein

An dieser Stelle, ist es wichtig, ein Missverständnis aus dem Weg zu räumen. Erfolgreiches Networking bedeutet nicht, mit so vielen Menschen wie möglich zu reden. Vielmehr ist es wichtig, einige wenige, dafür qualitative Gespräche zu führen. Im Gespräch unter vier Augen ergeben sich leichter interessante und nachhaltige Kontakte und die Gespräche können dabei mehr in die Tiefe gehen. Und bitte nicht zu tief ins Glas schauen, bei viel Alkohol wird so manch einer zum peinlichen Gesprächspartner. Wenn einmal mit einem Gesprächspartner die Chemie nicht stimmt, dann nicht verzagen und nicht unfreundlich werden, ein guter Networker sollte auch mit solchen Fällen umzugehen wissen. Also ohne Bedenken weitergehen, denn es können sich ja noch viele andere Kontakte ergeben.

Networking für Networking-Hasser – Devora Zacks Ratgeber

Die erfolgreiche amerikanische Managementberaterin Devora Zack geht in ihrem Buch Networking für Networking-Hasser, das auf Deutsch im Gabal Verlag erschienen ist, darauf ein, wie es introvertierten Menschen gelingen kann, erfolgreich Networking zu betreiben und gibt zahlreiche Tipps, inklusive Checklisten und Persönlichkeitstests. Besonders wichtig findet sie es, dass Introvertierte nicht zwanghaft versuchen, auf die gleiche Art wie Extrovertierte vorzugehen, sondern ihre Vorzüge und Vorteile bewusst zum Einsatz bringen. Introvertierte würden denken, bevor sie sprechen, mehr in die Tiefe gehen und bereits aus dem Alleinsein Energie schöpfen und davon könnten sie profitieren.

Fragen über Fragen

Wer kein guter Redner ist, der ist in den meisten Fällen ein guter Zuhörer und Fragensteller. Und so macht es Sinn, sich im Vorhinein eines Networking-Events ein paar Fragen zu überlegen, aber auch Antworten auf zu erwartende Fragen parat zu haben. Devora Zack gibt dazu interessante Beispiele. Mit Fragen wie „Was machen Sie beruflich?“, „Was gefällt Ihnen am Unternehmen am meisten?“ oder „An was für interessanten Projekten arbeiten Sie gerade?“ könne ein Gespräch sehr gut beginnen.

Fehlt es an Gelegenheiten?

Was aber, wenn man noch gar kein Netzwerk hat? Jeder muss einmal von Null beginnen. Daher empfiehlt es sich, bei bestimmen Veranstaltungen teilzunehmen, auch wenn man anfangs keine Lust dazu hat. Ist man mal bei einem Event, so sollte man nicht nur bei den Kollegen stehen und mit den bekannten Menschen reden, sondern vor allem den Kontakt zu neuen Menschen suchen. Dazu gehört vielfach etwas Überwindung, aber mit der Zeit kann sich dann ein Netzwerk an interessanten Kontakten aufbauen. Die Verwendung von sozialen Netzwerken wie Xing und LinkedIn ist ebenfalls eine wichtige Form des Networking. Nun sind Sie an der Reihe! Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Freude beim Networking!

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