Täglich sind wir einer Flut von Informationen ausgeliefert, ständig entscheiden wir, welche Eindrücke relevant und wichtig sind. Wir nehmen eine intuitive Selektion unserer Umwelt vor. Auch vor der Rekrutierung macht dieser Vorgang keinen Halt. Nur kann man sich in der Personalselektion nicht allein auf die eigene Intuition verlassen. Die objektive Auswertung der Fakten im Lebenslauf steht im Vordergrund. Dieser Herausforderung hat sich die JobCloud AG angenommen und ist mit der Übernahme der österreichischen JoinVision E-Services GmbH einen wichtigen strategischen Schritt gegangen. Das Unternehmen ist im HR-Softwaremarkt tätig und entwickelt seit zehn Jahren mehrsprachige Rekrutierungstechnologien.
Herausforderungen in der Rekrutierung
Recruiter müssen sich innert kürzester Zeit einen Überblick über alle eingehenden Bewerbungen verschaffen. Dabei geht zusätzlich Zeit drauf, um die einzelnen Lebensläufe zu analysieren, und am Schluss steht die Hoffnung, keinen Kandidaten übersehen zu haben, der vielleicht doch das passendere Profil gehabt hätte. Damit noch nicht genug, denn obwohl Initiativbewerbungen zunehmen, werden sie vielerorts noch stiefmütterlich behandelt. Weiter wird beobachtet, wie sich das Medium der Bewerbung verändert. Früher wurden Bewerbungen physisch als Briefe verschickt, heute sind es E-Mails mit PDF-Anhängen. Doch dies könnte bald ausgedient haben. Reinhold Immler, der CEO von JoinVision GmbH sagt, dass sich Stellensuchende zukünftig nur noch mit ihren Online-Profilen und den darin enthaltenen Erfahrungen und Kompetenzen bewerben würden. Neue Lösungen wie intelligentes Matching sind nötig, um die Rekrutierungsprozesse effizienter zu gestalten und weiterhin hohe Qualität anzustreben.
Heute schon gematched?
Hinter dem Begriff des intelligenten Matching verbergen sich zwei Aspekte. Auf der einen Seite steht das Parsing, was eine ganze Reihe von Analysen des geschriebenen Wortes bedeutet. Ein Parsingprogramm versteht somit den Inhalt eines Textes, was in der Fachsprache Semantik heisst. Wird beispielsweise mit einem Online-Inserat nach einem Senior Java Entwickler gesucht, versteht das Programm, dass „Senior“ mehrjährige Berufserfahrung bedeutet, es sich bei „Java“ um eine Programmiersprache handelt und der „Entwickler“ ein Software-Programmierer ist. Diese extrahierten Informationen des Online-Inserats werden im Hintergrund klassifiziert. Auf der anderen Seite muss dieser Parsing-Schritt bei den eingehenden Bewerbungen ebenfalls gemacht werden, damit es schlussendlich zu einem intelligenten Matching führt. Sobald die vom Recruiter definierten Kriterien erfüllt sind, liefert das Programm passende Profile.
JobCloud mit neuem Werkzeug
Mit dieser Technologie möchte JobCloud Recruiter besser unterstützen. Der Rekrutierungs- bzw. Bewerbungsprozess soll vereinfacht und wertvolle Zeit gespart werden. Bereits heute ist der „CVlizer“ auf jobs.ch und jobup.ch im Einsatz – eine Lösung von JoinVision zur automatischen Verarbeitung von Bewerbungsunterlagen. Renato Profico, CEO von JobCloud, ist überzeugt: „Mit den Lösungen von JoinVision sehen wir, dass die Technologie heute so weit ist, dass wir unseren Kunden in Zukunft gezielte Suchergebnisse liefern.“ Wie die konkreten Produkte oder Dienstleistungen aussehen werden, sei noch offen. „Wir befinden uns momentan in einer intensiven Entwicklungsphase. Fassbare Produkte sind darum noch nicht spruchreif“, fasst Davide Villa, Chief Product Management und Company Development der JobCloud, zusammen. Sicher sei aber, dass in naher Zukunft aus den Synergien der beiden Unternehmen innovative Active-Sourcing Lösungen entstünden. Unternehmen und Stellensuchende werden es bald einfacher haben, zueinander zu finden.