Auf dem Arbeitsmarkt tummeln sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und Charaktere. Insbesondere in den letzten Jahren kam die Einteilung in Generationen stark in Mode. Doch taugt diese Einteilung überhaupt? Wir haben mal einen näheren Blick auf die verschiedenen Generationen geworfen und vor allem im Hinblick auf die Rekrutierung interessante Feststellungen gemacht.
Generationen im Überblick
Soziologen teilen die Bevölkerung in vier Generationen ein: Babyboomers, Generation X, Generation Y und Generation Z. Die unterschiedlichen Generationen sind dabei ein grundlegender Indikator, welche Persönlichkeit die Kandidaten besitzen. Historische Ereignisse, technische Neuerungen und gesellschaftliche Veränderungen haben eine starke Auswirkung auf die jeweiligen Altersklassen.
Babyboomers
Die Generation mit den Geburtsjahren von 1946 bis 1964 ist sich gewohnt, hart zu arbeiten und erwartet dafür auch eine entsprechende Belohnung. Das Wettbewerbsdenken prägt ihre Arbeitsweise, sie möchten, dass ihre Erfahrung wertgeschätzt wird. Für Unternehmen kann diese Generation aufgrund ihres Fleisses und der Loyalität zum Arbeitgeber wertvolle Mitarbeiter hervorbringen.
Generation X
Kandidaten, die zwischen 1965 und 1980 geboren sind, bezeichnen die Karriereaussichten als höchste Priorität bei der Jobsuche. Trotzdem soll Spass Bestandteil ihrer Arbeit sein. Sie befürworten angemessene Arbeitszeiten und wünschen sich familien-freundliche Arbeitsbedingungen. Ihr Job ist also nicht ihr Lebensmittelpunkt: Sie arbeiten, um zu leben und leben nicht, um zu arbeiten.
Generation Y
Sie sind auch als Millennials oder Digital Natives bekannt und haben die Geburtsjahre 1981-2000. Sie wollen Freiheit, Individualität, Vielfalt und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Diese Generation kann nicht mit hohen Salären oder Prestige angelockt werden. Diese Kandidaten springen vor allem auf sinnstiftende, verantwortungsvolle und vielfältige Aufgaben an und brauchen flexible Arbeitsmodelle sowie Entwicklungsmöglichkeiten. Sie wollen zuerst leben, und dann arbeiten.
Generation Z
Die jüngste Generation ab Jahrgang 2000 drückt zurzeit noch die Schulbank, strömt aber schon in wenigen Jahren auf den Arbeitsmarkt. Sie sind in eine Ära hineingeboren, in der die Technologie unseren Alltag dominiert. Das Internet ist Hauptbestandteil ihrer Kommunikation und Interaktion – ob privat oder beruflich. Sie sind etwas realistischer, vorsichtiger und sicherheitsorientierter als die Generation Y. Leben und arbeiten soll für sie ein fliessender Prozess sein.
In der Theorie divergieren die Werte und Bedürfnisse der vier Generationen auf dem Arbeitsmarkt also stark. Doch natürlich kann nicht jeder dieser Charakterzüge auf jedes Mitglied der entsprechenden Generation übertragen werden. Die Ansprüche und Einstellungen innerhalb dieser Gruppen können zum Teil recht unterschiedlich sein. Auch ein Babyboomer kann nach Jahren der Loyalität zu seinem Arbeitgeber Lust auf mehr Freiheit und Individualität haben. Allerdings ist es sicher kein Zufall, dass der Fokus bei Jungunternehmern mehrheitlich auf einer sinnstiftenden Arbeit liegt und dass traditionelle, hierarchische Führungskulturen immer mehr verschwinden.
Die Generationeneinteilung kann für HR-Verantwortliche demnach ein sinnvolles Tool darstellen, um Kandidaten und Mitarbeiter besser zu verstehen. Sie sollten bei der Rekrutierung aber nie die individuelle Historie eines Bewerbers ausser Acht lassen. Die Einteilung nach Generationen kann demnach nur einen Rahmen vorgeben, um Bewerbern Anreize für die Bewerbung bei Ihrem Unternehmen zu schaffen. Es gilt dann aus den potentiellen Kandidaten die zum Unternehmen passenden Persönlichkeiten herauszufiltern. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zum Thema „Cultural Fit“.