Über 1 Jahr nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze: Fachkräfte trotz allem nach wie vor Mangelware

Am 15. Januar 2015 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro aufgehoben. Und obwohl schon bei seiner Einführung am 6. September 2011 klar war, dass es sich nur um ein zeitlich begrenztes Notfallinstrument handelt, hat diese Nachricht die meisten Schweizer Unternehmen doch überrascht und bewegt.
Die Schweizer Wirtschaft ist denn auch mit dieser Aufhebung nicht leicht fertig geworden. In den letzten Monaten und Wochen häufen sich die Meldungen über Stellenabbau oder –verlagerung quer durch alle Branchen.
Die am 2. März veröffentlichten Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zeigen nun auch die gesamtwirtschaftlichen Effekte: Zufolge der ersten provisorischen Ergebnisse für das Jahr 2015 ist das Bruttoinlandsprodukt (BPI) um nur 0,9 Prozent gewachsen. 2014 waren es noch 1,9 Prozent. Seit 2009 ist das erstmalig eine negative Entwicklung des nominalen BIP. Doch trotz des geringen durchschnittlichen Wachstums sind die Konsumausgaben der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors um immerhin 1,1 bzw. 1,7 Prozent angestiegen. Auf der Produktionsseite entwickelten sich im Gesamtjahr 2015 vor allem der Handel (-2,8%) und die Finanzdienstleistungen (-2,1%) negativ.
Und trotzdem: Die Nachfrage nach Fachkräften war seit Aufhebung der Euro-Untergrenze ungebrochen hoch. Der Blick in unsere Statistiken zu in der Schweiz ausgeschriebenen Stellen zeigt einige Auffälligkeiten.
Vergleicht man beispielsweise die Zahlen vom Februar 2014 mit den Stellenausschreibungen im Februar 2015 – also kurz nach Aufhebung des Mindestkurses –konnten wir auf jobs.ch feststellen, dass Schockreaktionen zumindest im Hinblick auf Stellenausschreibungen ausgeblieben sind. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Februar 2015 berufsgruppenübergreifend insgesamt sogar 3 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben. Insbesondere in den Bereichen Informatik/Telekommunikation (-1%) und Elektrotechnik (+7%) war eine nahezu identische Nachfrage zu verzeichnen. In dem Bereich Chemie/Pharma/Biotechnologie wurden im Februar 2015 zwar rund 15 Prozent weniger Stellen als im Februar des Vorjahres ausgeschrieben, im März stieg die Zahl jedoch wieder auf das Vorjahresniveau an (-3,5%). Ebenso beim Maschinen- und Anlagenbau: im Februar 2015 konnte ein Rückgang von 10 Prozent verzeichnet werden, im März was dieser jedoch bereits wieder auf minus 2 Prozent zurückgegangen. Im folgenden Jahr 2015 sind in den genannten Berufsgruppen dann auch nur leichte Schwankungen zu verzeichnen, wie die folgende Grafik zeigt:
Diagramm_Jahresentwicklung_DE_100516
Grafik als pdf
Und die Tendenz zeigt nach oben: In fast allen Berufsgruppen wurden im Februar 2016 mehr Stellen als im Februar 2015 ausgeschrieben (+10%). Heruntergebrochen auf die oben genannten Berufsgruppen hat einzig der Bereich Elektrotechnik ein leichtes Minus von 3 Prozent zu verzeichnen. In allen anderen Berufsgruppen wurden im Vergleich zum selben Monat vom Vorjahr zum Teil deutlich mehr Stellen ausgeschrieben: Informatik/Telekommunikation (+4%), Chemie/Pharma/Biotechnologie (+42%), Maschinen- und Anlagenbau (+17%).
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass zumindest in Bezug auf die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen Schweizer Unternehmen weiterhin dem erstarkten Franken trotzen und neue Talente suchen.

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