Alles Quatsch? Neeeeneee, so ganz abstreiten würde ich die Aussage in diesem Titel nicht. Denn wir merken, dass die Direktansprache – ähnlich wie übrigens auch das Employer Branding – nicht einfach so in das Recruiter-Repertoire übernommen wird. Viele Recruiter tun sich schwer mit Active Sourcing und mit der direkten Ansprache von Kandidaten. Ganz grundsätzlich ist die Direktansprache – ebenso wie die Inserateschaltung – ein Mittel zum Zwecke der Personalgewinnung. Gleichwohl verlangt die Methode völlig neue Kompetenzen von Recruitern: Neben der Recherche und Suche auf diversen Plattformen ist die Ansprache für viele Recruiter ungewohnt, kommt sie doch eher der Kaltakquise im Verkauf nahe.
Auf was gilt es bei der Direktansprache ganz grundsätzlich zu achten?
Dies haben wir uns auch gefragt – hier unsere Checkliste für Sie:
- Kandidat und Position kennen
Eine erfolgreiche Direktansprache steht und fällt mit der Vorbereitung. Vor der Kontaktaufnahme sollte so viel wie möglich über den Wunschkandidaten und die offene Position in Erfahrung gebracht werden. - Zurückhaltung üben
Meist ist für den Erstkontakt die schriftliche Form zu empfehlen. Eine unmittelbare Konfrontation per Telefon, vor allem im Büro, ist vielen Kandidaten unangenehm. - Kontakt auf Augenhöhe herstellen
Der Kandidat soll merken, dass seine Anliegen ernst genommen werden. Fachkräfte haben häufig ganz konkrete Ansprüche an einen künftigen Arbeitgeber und genaue Vorstellungen, in welcher Art von Unternehmenskultur sie tätig sein möchten. - Authentisch und transparent kommunizieren
Die Rahmenbedingungen der offenen Stelle sind korrekt und transparent zu kommunizieren. Hochstapler verlieren rasch an Glaubwürdigkeit. - Offen für Kritik sein
Besonders Branchenspezialisten sind in der Regel sehr gut über die jeweiligen Unternehmen und deren Stärken und Schwächen informiert. Rechnen Sie daher auch mit kritischen Fragen. - Taten statt Worte
Zeigt ein Kandidat Interesse, gilt es, die Gespräche verbindlicher zu gestalten. Die nächsten Schritte sind zeitnah festzulegen. - Diskretion wahren
Diskretion hat bei der Direktansprache immer oberste Priorität und schützt alle Parteien vor Unannehmlichkeiten. - Beziehungen pflegen
Manche Kandidaten zeigen zwar kein Interesse am Stellenangebot, würden aber sehr gut zum Unternehmen passen. In solchen Fällen lohnt sich Beziehungspflege – vielleicht lässt sich der Kandidat später für eine andere Position gewinnen.
Wollen Sie loslegen?
Wie eine erfolgreiche Ansprache geschrieben wird, haben wir im Blogartikel „Was Sie schon lange wissen und trotzdem (meist) ignorieren! Tipps und konkrete E-Mail-Beispiele für erfolgreiche Direktansprache“ zusammengetragen.
Doch noch Fragen?
Dann machen Sie sich schlau mit unserem Booklet für die Direktansprache. Oder tauschen Sie sich mit Ihren Recruiterkollegen aus an unserem Lunch & Learn zur Direktansprache (und schnabulieren Sie ein leckeres Mittagessen mit uns).