„Die Inserate werden immer mehr verdrängt.“ Interview mit Werner Blumer, Real Personal Werner Blumer AG

Portraitfotos WEB 001Werner Blumer ist seit 31 Jahren in der Personalberatung tätig und davon fast 20 Jahre selbstständig. Vor neun Jahren hat er die Real Personal Werner Blumer AG gegründet, eine kleine aber spezialisierte Stellenvermittlungsagentur. Diese ist hauptsächlich in den Bereichen HR, Architektur, Medizin, Informatik und für allgemeine kaufmännische Berufe tätig.

Herr Blumer, was zeichnet Sie als Unternehmen aus?
Unsere Stärke liegt in der Transparenz, der Offenheit gegenüber den Kandidaten und ihrer Betreuung. Wir zeigen dem Stellensuchenden klar auf, wie seine Chancen stehen. Wenn wir sein Potential sehen, entscheiden wird uns bewusst für ihn. Und dann landet das Dossier nicht im Archiv, sondern wir setzen uns für ihn ein. Die Unternehmenskunden schätzen unsere Erfahrung und unser grosses Netzwerk. Bei der Auftragsvergabe legen wir einen grossen Wert darauf, dass wir uns realistisch einschätzen und dies auch so kommunizieren.
Bildschirmfoto 2015-08-12 um 18.16.50Was macht die Real Personal Werner Blumer AG als Arbeitgeber interessant?
Ich lasse meinen fünf Mitarbeitern grossen Freiraum bei ihren Tätigkeiten. Solange die Resultate stimmen, gebe ich lediglich die Rahmenbedingung für ihre Arbeit vor. Jeder Mitarbeiter hat sein Spezialgebiet, das individuell gestaltet und weiterentwickelt werden kann. Ich habe selten Grund zu intervenieren.
Mit welchen Tools sprechen Sie Kandidaten an?
Auf der einen Seite nutzen wir unsere persönlichen Kontakte und unser starkes Netzwerk, um passenden Kandidaten zu finden. Auf der anderen Seite arbeite ich gerne mit der Plattform jobs.ch, der Datenbank vom RAV und teilweise auch mit der CVcloud.
Wie beurteilen Sie die Arbeit mit der CVcloud?

Ich finde die Grundidee toll – ein riesiger Pool von Stellensuchenden. Doch genau dort liegt auch die Schwierigkeit. Teilweise sind die Kandidaten in der CVcloud nicht aktiv auf Jobsuche, sondern wollen vor allem ihre Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt überprüfen. Das hat zu Folge, dass gut die Hälfte meiner Anfragen unbeantwortet bleiben – trotz konkreten Angeboten.
Wie sehen Sie die Direktansprache im Allgemeinen?

Die Direktansprache ist klar die Zukunft im Recruting. Die Inserate werden immer mehr verdrängt. Früher sind die Kandidaten von sich aus gekommen, das hat sich aber mittlerweile geändert. Wir müssen auf sie zugehen, denn es gibt einen grossen Mangel an Fachkräften.
Wie sieht die Arbeit per Direktansprache in Ihrem Unternehmen aus?

Ich arbeite schon seit 15-20 Jahren mit diesem Verfahren. Vor allem im Bereich der Architektur ist diese aktive Suche unumgänglich. Aber ich denke der Nutzen der Direktansprache ist sehr branchenabhängig. Auch bei uns benützen nicht alle Mitarbeiter diese Technik.
Warum mögen Sie Ihren Beruf?

Die Arbeit in der Personalberatung ist enorm vielseitig. Unsere Tätigkeiten haben zwar einen klaren Prozess, doch dank den individuellen Kandidaten und unterschiedlichen Stellen ist der effektive Ablauf immer wieder anders. Das Tagesgeschäft ist kaum voraussehbar, denn unsere „Produkte“ sind keine Maschinen sondern Individuen, die einzigartig reagieren und handeln.

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