Meine Arbeitskollegin Rebekka, welche für den JOBSBLOG verantwortlich ist, liegt mir schon seit Wochen in den Ohren: „Wann kommt denn dein nächster Blogartikel?“, „Wie weit bist du schon?“, „Wann sagtest du, lieferst du den nächsten Artikel?“.
Ich würde ja gerne mehr schreiben – nur, das Problem sitzt tief … Tief in meinen Haarwurzeln nämlich. Weil – und jetzt muss ich ein bisschen ausholen – früher habe ich jeweils beim Coiffeurbesuch mindestens ein bis zwei Blogartikel geschrieben. Während Folie um Folie auf meinen Kopf drapiert wurde, was gut und gerne mal drei Stunden dauerte, sprudelten meine Ideen so schnell wie die Worte der Nachbarin auf dem Nebenstuhl zur aktuellen Gala, dem Wetter und zum Gossip über die hiesige Cervelatprominenz.
ABER – jetzt habe ich einen neuen Coiffeur. Und der ist nicht nur besonders gut, sondern auch noch sympathisch und kann – jetzt kommt’s – mit mir reden UND weiterarbeiten! Und grad bei einer sehr langwierigen Prozedur bin ich um jede eingesparte Minute dankbar. Davide, mein neuer Star am Coiffeur-Himmel, ist nicht nur ein begnadeter Figaro, nein, er ist auch ein herzallerliebster Mensch, mit dem man über ferne Reisen nach Australien, Hochzeiten, südländische Familientraditionen, Katzen, Hunde … hach, einfach alles reden kann.
Bevor Sie sich aber zu früh freuen, liebe Damen – er ist schon vergeben! Jedoch nur privat – geschäftlich hat er immer mal wieder einen Termin frei und schnippelt im Valentino Salon an der Löwenstrasse sicher gerne auch an Ihren Haaren herum.
So, jetzt aber wieder zurück zum Thema. Inspiration. Seit ich diese beim Coiffeurwechsel verloren habe, muss ich oft um sie kämpfen. Deshalb kam ich auf die Idee, einfach mal ein paar andere Blogger zu fragen. Und zwar solche, die so gar nichts mit HR, Recruiting und der Job-Branche zu tun haben. Ziel: Inspirationsquellen für die nächsten Artikel zu finden und eventuell einige Tipps zu entlocken, die ja vielleicht auch Ihnen helfen können. Ob einfach generell oder dann, wenn Sie mal was zu schreiben haben (z. B. Abschiedsbrief an einen lieben Arbeitskollegen, Geburtstagskarte für die Schwiegermama, Beschwerdebrief an den Nachbarn). Los geht’s also.
Die Inspiration Herself hat einen Namen: Frau Glitzeric. Tönt aussergewöhnlich und so ist sie auch. Mir ihren erfrischenden, fröhlichen Video-Blogs und ihrer positiven Art erfreut sie regelmässig ihre Community. Aber was tun bei einer Schreibblockade?
Blogthemen: Leben & Gedanken, Style, Food, Travel
Du brauchst eine Inspiration? Dann such sie nicht. Gehe raus. Bewege dich, nimm ein Bad, mal ein Bild, lies ein Buch oder motivierende Blogposts oder schau inspirierende Videos auf YouTube an, mache Yoga oder setz dich hin und meditiere – egal was du machst, mach etwas anderes und vor allem konzentrier dich einfach mal ganz bewusst darauf – kurz gesagt: Sei mit dem Kopf nur (!) bei dieser Sache. Viel zu oft machen wir Dinge gleichzeitig, trennen uns weder von Smartphone noch Laptop, halten nicht inne – so entstehen keine grossartigen Ideen; das blockiert nur und treibt dich in den Wahnsinn. Sei neugierig und brich aus deiner Routine aus, spüre die Natur und vor allem spür dein Inneres – deine Intuition wird sich nämlich plötzlich bemerkbar machen – daher hab immer ein Notizbuch bei dir. Oftmals denken wir auch, dass etwas perfekt sein muss, und das ist Selbstsabotage vom Feinsten – schreib drauflos – zum Verbessern und Durchlesen hast du dann später Zeit. Beim Schreiben sollte man nicht zu viel überlegen, sondern dem ganzen Schreibfluss vertrauen und einfach mal machen. Perfekt gibt’s nicht – ehrlich, kreativ und authentisch aber schon.
Jemand, der für seinen Blog eigentlich keine Inspiration bräuchte – so scheint es zumindest, wenn man die Anzahl seiner Beiträge anschaut –, ist Thomas Hutter. DER Facebook-Experte durch und durch. Doch siehe da – auch er muss ab und zu nach Themen und Inspiration suchen. Blogthemen: All about Facebook, Instagram
Tatsächlich ist es manchmal nicht einfach, genügend Themen für den Blog zu finden. Da ich auf den täglichen Streifzügen durch die Social-Media-Landschaft und insbesondere im Facebook immer wieder auf Dinge stosse, die mich interessieren bzw. bei denen ich vermute, dass Leser daran interessiert sein könnten, mache ich häufig Screenshots und Notizen. Fehlen dann bei der täglichen Arbeit Themen, schaue ich entsprechend in den Notizen nach und finde meistens etwas. Finde ich einmal nichts oder habe ich eine Schreibblockade, gibt es nichts anderes, als für Ablenkung zu sorgen. Das heisst, ich setze mich auf die Terrasse, rauche eine Zigarre, trinke einen kalten Drink und versuche mich auf andere Gedanken zu bringen. Auch die Ablenkung mit meinen beiden Töchtern kann bei einem Spaziergang oder beim gemeinsamen Spielen sehr gut funktionieren. Ist der Kopf erst mal geleert, lassen sich Gedanken wesentlich besser neu ordnen. Häufig hilft diese Methode. Hilft allerdings alles nichts, dann mach ich mir keinen Kopf und schreibe einfach einmal nichts …
Ein Profi im Schreiben ist die liebe Sonja, welche ich immer mal anfragen darf, wenn es darum geht, etwas zu Papier zu bringen. Sie ist Reise-Journalistin für das TeleMagazin (Traumjob hoch 10) und führt mit ihrem Partner einen spannenden Blog über London und Zürich, der immer wieder Geheimtipps preisgibt – und zwar nicht nur für London!
Doch geben die beiden Städte immer genug interessanten Stoff zum Schreiben her? Blogthemen: London und Zürich, Tipps, Culture Clashes
Ich verrate dir gerne meine Tricks/meine Vorgehensweise, denn ich muss ja fast tagtäglich schreiben und ich bin wirklich nicht jeden Tag in Stimmung und auch nicht jeden Tag inspiriert. Falls ich keine Inspiration habe, läuft es bei mir immer so ab: Zuerst drücke ich mich herum und wehre mich innerlich gegen das Schreiben. Nach etwa 10 Minuten Rumtrödeln zwinge ich mich dazu, mich ins Thema reinzudenken und vor allem -zufühlen. Letzteres mache ich über Fotos: Ich habe über 12’000 Bilder in meinem Handy-Album gespeichert. Wenn ich die anschaue, weckt das Emotionen und die brauche ich, um schreiben zu können. Was übrigens auch immer hilft: herumblödeln. Sprich, mit einem Kumpel in die Zigi-Pause gehen und Sprüche klopfen. Das löst einen kreativen Schub bei mir aus. Genauso wie ein Hangover oder zu wenig Schlaf. Dann sprudelt es nur so aus mir raus. Wahrscheinlich weil ich zu müde bin, um mich selber zu zensurieren.
Last, but not least wollte ich unbedingt wissen, wie die Justi das macht. Ihren Blog lese ich vor allem wegen der Beauty-Tipps. Sie probiert Cremes, Stylingprodukte und alles, was es sonst noch auf dem Pflegeprodukte-Markt gibt, durch. Was aber, wenn man grad nichts Neues zum Testen hat? Worüber schreiben und woher die Themen dazu nehmen? Blogthemen: Beauty & Lifestyle
Inspirationen sind überall – man muss nur raus und Leute an Events treffen oder Ausstellungen besuchen. Man kann unheimlich viel erleben, wenn man es nur zulässt.
Und je mehr man erlebt, umso mehr Inspirationen gibt es. Offenheit ist natürlich sehr hilfreich – auch etwas zu riskieren, kann zu sehr spannenden Erkenntnissen führen.
Für „Stimulanz-Typen“ (limbisches System) – so wie ich einer bin – ist Langeweile sehr schwer auszuhalten. Das Bedürfnis, permanent etwas zu unternehmen, ist omnipräsent. Somit ergibt sich eigentlich die Inspiration von alleine. Doch auch für ruhige Menschen gilt: Rausgehen, Menschen beobachten und mit ihnen in Kontakt kommen. Dann sollte die Inspiration von alleine kommen. Denke in News – dann kommen die Ideen eh von alleine.
Und nun entschuldigen Sie mich bitte! Denn ich begebe mich jetzt zur Inspirationsreise für den nächsten Artikel raus aus dem Büro. Falls mich also jemand sucht – ich bin die nächsten Stunden im Nationalmuseum, werde Zigarren rauchend den Yoga-Baum stehen und danach ein bisschen Blödsinn anstellen.
Sie dürfen also
a) gespannt sein auf das Thema in meinem nächsten Beitrag oder
b) meine Inspirationsquelle dafür sein und das nächste Thema gleich selber wünschen.