Prolog: Am Samstag habe ich mir ein neues Smartphone gekauft. Das Samsung S6 Edge, das mit dem abgerundeten Bildschirm. Das hammerstarke Design mit diesem speziellen Screen hat es mir so stark angetan, dass die iPhone-Ära im Buckmannschen Hosensack nun zu Ende geht. Die inneren Werte, die Leistungen, sie sind zweitrangig. Sie sind sowieso gut und vergleichbar und somit austauschbar. Ausschlaggebend, ich stehe dazu, war das Design.
Den Gedanken, ein paar Zeilen über Design zu bloggen, hatte ich schon vor meinem Samsung Erlebnis. Tom Peters hat mich darauf gebracht. Ich lasse mich in unregelmässigen Abständen immer wieder gerne von den Ideen des amerikanischen Vordenkers inspirieren. Eines seiner praktischen „Essentials-Bücher“ befasst sich mit der Wichtigkeit von Design. Ja, genau, Design ist für Peters mindestens so wichtig wie die klassischen betriebswirtschaftlichen Themen. Für ihn gehören Designer an den Vorstandstisch. „Wir betrachten Design, wenn überhaupt, als eine Art Patina, eine unwesentliche Zutat. Aber wir müssen erkennen, dass Design der Sitz der Seele ist… wenn wir Lösungen, Erlebnisse und Traumerfüllungen anbieten wollen.“
Lösungen, Erlebnisse, Traumerfüllungen. Darum geht es doch irgendwie auch in der Bewerbung von Stellen und Arbeitsplätzen. Wie kann man von Bewerbern Leidenschaft einfordern, wenn man gänzlich emotionslos um sie wirbt? Wir kann man Kreativität verlangen und dabei selber ungeniert mit den immer gleichen Inseraten aus der Copy-Paste Abteilung auf Kundenfang gehen (ja, Bewerber sind Kunden!). Design-Fanatiker Tom Peters bringt die Notwendigkeit, schöne Produkte und – ich lege ihm das einfach mal in den Mund – schöne Personalwerbung zu machen, auf den Punkt:
Design ist, was meine Liebe weckt
Damit sich potenzielle Bewerberinnen in Ihre Jobs, liebe Leserinnen und Leser, verlieben, braucht es also ausser überzeugenden Inhalten auch wenigstens ein bisschen Design. Davon ist leider auch bei Firmen, die besonders laut das Klagelied des Fachkräftemangels singen, nicht viel zu sehen. Doch gute Beispiele gibt es und von diesen gibt es immer auch die eine oder andere Idee abzuschauen, was durchaus erlaubt ist. Oder sich gar von den guten Beispielen hinreissen zu lassen, etwas anzupacken. Mein Favorit bei den Schweizer Karriere-Webseiten, dem Schaufenster der Personalwerbung, ist in der Schweiz derzeit die ABB.
Das ist Design, das meine Liebe weckt. Schön. Ausdrucksstark. Aufgeräumt. Eine gute Bildauswahl und kurze, prägnante Sätze. Einfach schön gemacht. Ich assoziiere: Wer sich mit so viel Leidenschaft und Liebe zum Detail um neue Talente kümmert, dem sind seine Mitarbeitenden ganz generell wichtig. Weil das vielen so gehen dürfte, lohnen sich die Investitionen in gutes Design, gerade auch in der Personalwerbung.
Auf Wiederlesen.