Die Verbotsliste für gutes Personalmarketing

FlughafenZHIch fahre, wenig verwunderlich, gerne Tram. Doch manchmal muss ich zwangsläufig fliegen, ganz einfach, weil es zum Beispiel nach Berlin noch immer keine durchgängige Tramverbindung gibt. So auch heute. Vor der Sicherheitskontrolle muss ich noch kurz mein After Shave (und, ganz unter uns, meine Anti-Age Creme von Clarins, übrigens gekauft in der Schweiz, nicht dass Sie denken, ich wäre so ein Ennetdergrenzeeinkäufer) an dieser speziellen Umpackstation für gemeingefährliche Materialen einpacken (wobei ich immer darauf achte, dass die Anti-Age Creme wie zufällig vom Deo und dem After-Shave verdeckt ist).

Nun, reisen bildet, sagt der Volksmund. Und inspiriert, denn ich präsentiere Ihnen heute und nächsten Monat meine ganz persönliche Verbotsliste für brandgefährliche Materialien im Personalmarketing. Zwei Dinge, die Sie nicht nur umpacken, sondern gleich vor dem Einchecken entsorgen sollten.
Heute: Verbot für HR, Stellenanzeigen zu schreiben
Vor mir liegt eine Stellenanzeige. Die Aufgaben an dieser Position umfassen zehn Bulletpoints. Nein, es ist nicht eine Bundesrätin, die da gesucht wird. Spannend daran: Mindestens sieben der Aufzählungen sind jeder Person, die bereits im gesuchten Berufsfeld tätig ist, sowieso klar. Das Anforderungsprofil umfasst bescheidene sechs Punkte. Okay, in Ordnung, wir wollen ja das Suchraster präzises einstellen. Gekauft. Und jetzt kommen die Unternehmensvorzüge, nicht wahr?! Aber nein, jetzt heisst der Übertitel: „Wir erwarten.“ Unglaublich, kann mir jemand erklären, was der Unterschied zwischen dem Anforderungsprofil und „wir erwarten“ ist? Aber jetzt, denke ich mir, aber jetzt kommen – „wir machen schliesslich doch alle jetzt dieses Employer Branding“ – die Goodies für die Interessentin. Jawohl, richtig. Von zeitgemässen Anstellungsbedingungen ist da die Rede, einem dynamischen Umfeld und tollen Entwicklungsmöglichkeiten. Ich bin ein wenig enttäuscht, der Dauerbrenner „junges Team“ fehlt irgendwie. Diese Anzeige gibt es wirklich – Sie werden aber nie erraten, von wem sie ist. Weil es sie tausendfach gibt. Alles würden geheime Mächte nicht nur Darstellung und Aufbau, sondern auch Textwüsten und Floskeln allen (noch) frischen Menschen intravenös verabreichen, sobald ihr Berufsweg in Richtung HR abzweigt. Verrückt: Fast kein(e) Personaler/-in streitet ab, dass ihre Stellenanzeigen eigentlich Quatsch sind und wenig mit guter Werbung zu tun hat. Doch geändert wird nichts, darum hier mein Vorschlag:

  1. Finger weg von Ihren Stellenanzeigen, wenigstens einen Monat oder drei Anzeigen lang.
  2. Geben Sie diesen Auftrag einer Werbetexterin oder einer anderen Fachperson.
  3. Alternativ: Nehmen Sie einen Stabilo Boss und markieren Sie alle Textpassagen, die nicht wirklich präzise sind. Finden Sie mindestens – mindestens! – sieben Wörter oder Bezeichnungen, die alle anderen Konkurrenten auch verwenden.
  4. Team. Dynamisch. Jung. Diese grässlichen Wörter sind strengstens verboten wie Zucker und Alkohol bei einer Diät.

Ich bin mir sicher – mein simpler Vierpunkteplan wirkt Wunder. Versuchen Sie es einmal. Und wenn Sie den Selbstversuch gewagt haben, dann schreiben Sie mir eine Mail und ich berichte an dieser Stelle über Ihre Erfahrungen.
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