Reschpekt, liebe Recruiter und HR-Profis. Reschpekt dafür, was ihr täglich leistet, damit die Bude läuft. Es gibt viel zu viele Aufgaben und Erwartungen an euch und euer zu kleines HR-Team. Und es wird von euch sogar noch Grösseres erwartet. Höchste Zeit dafür, mit ein paar Unwörtern oder Buzzwords im Recruiting aufzuräumen.
Die unsäglichen Unwörter im Recruiting
Soll sich nun wirklich ändern, was jahrzehntelang richtig war? Die besten Bewerber auszuwählen soll nicht mehr gut genug sein? Es wird erwartet, dass die Kandidaten mit Direktansprache kontaktiert werden. Statt HRler sollt ihr plötzlich Werber oder Call Agents sein und die Employer Value Proposition mit Employer Branding Solutions proaktiv ins beste Licht rücken. Der Marketing-Slang hält immer mehr Einzug mit Begriffen wie Social Media Recruiting, Mobile Recruiting, Next Level Recruiting, Generation Y Recruiting etc., etc. Und wer oder was hat euch diese unsäglichen Wortschöpfungen eingebrockt? Es ist der Fachkräftemangel oder, etwas martialischer ausgedrückt, der War for Talents. Mit Active Sourcing und einer perfekten Candidate Experience wollen die High Potentials umworben sein, damit ihr als HR-Business-Partner eure KPI erreichen könnt. Die Bewerber wünschen sich die One-Click-Bewerbung über das Smartphone, weil sich die NetGeneration offenbar keine Zeit mehr für eine ordentliche Bewerbung nimmt. Zum guten Glück gibt es Boomerangs (ehemalige Mitarbeiter, die wieder eingestellt werden), welche dank einem Mitarbeiter-Empfehlungs-Programm (MEP) zurückkommen und ihre Zeit nicht mit Employee Branding verschwenden müssen. Bald werdet ihr dank Big Data sowieso angezeigt bekommen, wann es höchste Zeit für eure Virtual Identity ist. Nur an eure Work-Life-Balance hat bei all diesen Marketinghypes keiner gedacht. Irgendwann sind die Hypes durch und ihr bleibt voll eingespannt in eure tägliche HR-Arbeit. Reschpekt, liebe Recruiter und HR-Profis.
Welche Unwörter können Sie nicht mehr hören?
Michel Kaufmann ist im Verwaltungsrat der JobCloud. Von 2001 bis 2014 engagierte er sich mit Aufgaben im Product Management, der IT und dem Marketing für den Ausbau des Stellenportals und der Marke jobs.ch. Seine langjährigen Erfahrungen in der Online Rekrutierung und dem Markenaufbau bilden den Hintergrund für seine Artikel in diesem Blog.