Schulfernsehen – Und ein Vergleich zu heutigen Jobvideos.

Irgendwie waren es die Highlights meiner obligatorischen Schulzeit. Die fast schon magischen Momente, wenn die Lehrerin oder der Lehrer die Türe zum Schulzimmer öffnete und einen riesigen Wagen ins Zimmer fuhr und vor der Wandtafel parkierte. Dann wussten wir: Wir schauen fern (sofern denn die/der Lehrer/in mit den tausenden von Knöpfen und der brandneuen Videorecorder-technologie klar kam). Ein paar Minuten abschalten und einfach zuschauen und zuhören.

Wunderbar, es war also Zeit für Schulfernsehen, also für pädagogisch wertvolle Sendungen. In nüchtern-sachlichem Ton wurde uns da die Welt oder zumindest ein Teil davon erklärt. Meist etwas bieder, ohne Effekte, nun ja, etwas langweilig halt. Aber immer noch besser als basteln, singen oder die furchtbare Geometrie (wofür musste ich mich schon wieder mit diesem Zeugs abmühen???). Oder Physik, das war auch so ein schreckliches Fach. Oder… ach lassen wir das. Zurück zum Schulfernsehen. So wie die langweiligen Stellenanzeigen aus dem letzten Jahrhundert haben es ganz offenbar auch die laufenden Bilder ins neue Zeitalter retten können. Ich spreche von Jobvideos, die sehr an die gute alte Zeit erinnern. Ich zeige Ihnen den Unterschied am konkreten Beispiel auf, in beiden Fällen geht es um eine absolute „specie rara“, um Uhrmacher/-innen.
So geht das in Deutschland bei A. Lange und Söhne:

Interessant, persönlich und menschlich. Sehr sympathisch. Gut gemacht, finde ich. Das müssten wir locker toppen können, schliesslich sind wir das Mutterland der Uhren, aber hallo?!? Zum Glück können sich auch Schweizerinnen und Schweizer, die sich für diesen wunderbaren Beruf interessieren, an einem Film orientieren. Das geht so. Falls es Ihnen zwischenzeitlich langweilig wird, dann schauen und hören Sie wenigstens bei 2:55 und 4:02 genau hin.

Gross ist die Genugtuung… Gross ist die Genugtuung… Gross ist bei mir nur der Gähnfaktor. Ich finde, junge Menschen für einen tollen Beruf begeistern zu wollen und dann während 6:32 Minuten keinen einzigen Lehrling zu Wort kommen zu lassen, das ist auf eine Art auch eine Leistung.
Auf Wiederlesen.
P.S. Tipps, wie es mit Jobvideos besser funktionieren könnte, gibt es hier, hier oder hier.