Für die einen bereits seit Wochen Grund zur Vorfreude, für andere eher ein lästiger Pflichttermin in Anzug und Krawatte.
Zu kaum einer anderen Feier werden so viele «Checklisten über das richtige Feierverhalten» gewälzt wie zum Firmenevent vor Weihnachten. Die Eine legt sich Wochen im Voraus zurecht, wie viel Wein sie am Abend maximal konsumieren soll, um ja nicht negativ aufzufallen. Der Andere nimmt sich vor, das Tanzbein lieber nicht zu schwingen, um etwaige Fehlinterpretationen seiner „Moves“ von vornherein zu vermeiden. Kurz: keine Peinlichkeiten, nichts Falsches tun, professionell wirken!
Das Gemeinschaftsgefühl, um das es im Kern an einer WeihnachtsFEIER geht, verabschiedet sich bei dieser Lehrbuchvorbereitung ins Nirvana. Vergessen geht, dass eine Weihnachtsfeier – ob als Umtrunk in der Stammkneipe nebenan oder als Feier mit pompösem Ambiente im exklusiv gemieteten Festsaal – die beste Gelegenheit bietet, einmal wirklich ungezwungen mit Kollegen zu plaudern, die man fast nie und wenn, dann stets unter Stress, spricht – geschweige denn persönlich trifft. Vergessen geht auch, dass den Mitarbeitern an diesem Abend ein ehrliches „Dankeschön“ für ihre Leistungen ausgesprochen werden soll, und das Fest als Wertschätzung für ihre Arbeit zu verstehen ist. Und vergessen geht überdies auch, dass der Chef dann so nah ist wie nie – ausgenommen am alljährlichen Mitarbeitergespräch vielleicht. Viel sprechen die Chefs mit ihren Leuten sonst ja nicht wirklich. Der Vergleich ist zwar absurd, aber trotzdem…. Es geht um Vertrauen und um eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit. Warum also die bevorstehende Weihnachtsfeier nicht einmal für aufrichtiges und vor allem ungezwungenes Networking nutzen?
Wie erleben Sie die Stimmung an Ihren Weihnachtsfeiern? Entspannt oder er-(ge-)zwungen?