Videos im Personalmarketing: Manchmal keinen Rap(pen) wert.

Employer Branding ist in aller Munde. Wer als Unternehmen, Institution oder Branche nicht von der Ausstrahlung einer starken Marke profitieren kann, ist umso mehr gezwungen, seine Vorteile als Arbeitgeber kreativ ins rechte Licht zu rücken. Verschiedene Polizeien (oder wie lautet die Mehrzahl von Polizei schon wieder?) machen in der Fahndung nach Nachwuchs einen sehr guten Job, so zum Beispiel die Kantonspolizei Zürich oder auch deren Berner Kollegen, die mit Selbstironie und Kultdetektiv Philip Maloney auf Polizistenjagd gehen.

Viele Unternehmen nutzen für die Darstellung ihrer Arbeitgebervorteile und zum Aufzeigen ihrer Kultur das zeitgemässe Medium Video. Das ist löblich und ich bin verwundert, dass dies noch nicht öfters und flächendeckend erfolgt – zu sehr liegen die Vorteile bewegter Bilder auf der Hand. Doch manche Machwerke agieren gefährlich nah an der Peinlichkeitsgrenze – und übertreten diese bisweilen.
In Deutschland sorgt ein Video der Polizei von Nordrhein-Westfalen für ziemlich viel Wirbel. Der Rap wird fast durchs Band als ziemlich am Ziel vorbeigeschossen beurteilt, um im Polizeijargon zu bleiben und die oft vernichtenden Kommentare mal ganz nett zusammenzufassen:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=4r_JG6NXoWQ
Jetzt könnte man natürlich durchaus auch der Auffassung sein: Ziel erreicht. Eine ungeheure Verbreitung, alle reden darüber. Aber ich denke schon, dass Reichweite nicht per se das Argument sein kann. Die Werbung sollte schon auch mit dem Produkt – hier der Stelle – korrespondieren oder von mir aus „authentisch“ sein, um diesen Zungenbrecher mal wieder zu benutzen.
Kein Wunder, ist dieser „Blockbuster“ auf der Liste der Nominierten zur goldenen Runkelrübe in der Kategorie „furchtbarstes und peinlichstes Karriere-Video“ vertreten. Co-Veranstalter Henner Knabenreich, der zusammen mit Jannis Tsalikis diesen Award der etwas spezielleren Art ins Leben gerufen hat, sieht das Video sogar in der Favoritenrolle. Der „Goldene Runkelrübe-Award für herausragend schlechte Personalkommunikation“ wird in dieser Woche zum ersten Mal in gleich vier Kategorien verliehen. Den Veranstaltern geht es aber nicht darum, Unternehmen an den Pranger zu stellen, wie sie betonen. Vielmehr wollen sie mit der Auszeichnung auf Fehler in der Kommunikation mit Bewerbern aufmerksam machen – mit dem Ziel, dass diese zukünftig möglichst vermieden werden, wie Henner Knabenreich erklärt.
Weil ja bald Weihnachten ist und diese Tage für Viele ziemlich hektisch sind, spendiere ich Ihnen an dieser Stelle doch gleich noch einen zweiten Anwärter für die goldene Runkelrübe in der Kategorie Video – es ist mein ganz persönlicher Favorit. Möge er Sie ein wenig zum Schmunzeln anregen.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=_l4hSWqIN-Q
Auf Wieder-Sehen

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