Fixe Arbeitszeiten und, vor allem, fixe Arbeitsorte verlieren zunehmend gegen individualisierte Arbeits- und Lebensmodelle. Dank Flatrates für mobiles Internet und Cloud-Anwendungen spielt es heute gar keine Rolle mehr, ob die Arbeit im Büro, von unterwegs oder von Zuhause aus erledigt wird. Inwiefern verändert dies die Arbeitskultur? Und was ist mit Hierarchiestufen und Führungsebenen in Unternehmen – wie passen sich diese den modernen Arbeitsprozessen von heute an?
Teilzeitmodelle, Home-Office-Tage, und extrem flexible Arbeitszeiten sind die Must-Haves für einen attraktiven Arbeitgeber. Virtuelle Teams und Strukturen statt feste Organisationswelten sind an der Tagesanordnung. Genauso wie Transparenz, Teamarbeit und «Sharing» nicht nur von Ressourcen, sondern auch von Inhalten. Soziale Medien und Netzwerke beschleunigen zusätzlich die Arbeitsprozesse, und sind bereits integrierter Bestandteil der meisten Organisationen.
Die Virtualisierung der Arbeit, die zunehmende Mobilität und nicht zuletzt der demografische Wandel zwingen Unternehmen dazu, ihre Arbeitsplatz- und Beschäftigungskultur zu überdenken. Unterschiedliche Schweizer Grossunternehmen haben damit bereits begonnen: In vielen Unternehmen ist ein einzelner Büroplatz nur noch zu 50 oder 60 Prozent ausgelastet. Feste Arbeitsplätze und Einzelbüros werden durch sogenannte «Open Spaces» oder «Non-Territorial-Offices» ersetzt. Mehrere Mitarbeitende teilen sich ganze Bürolandschaften («Desk sharing»). Arbeitsunterlagen befinden sich in mobilen Caddies, die Schreibtische der gemeinsamen Büroräume sind mit Dockingstationen für Notebooks ausgerüstet. Oder «Nomadic-Offices»: Die «Arbeitsnomaden» verfügen über kein fixes und ortsgebundenes Büro. Sie sind weltweit an den unterschiedlichsten Destinationen tätig, loggen sich in den Rechner ihrer Firma ein und holen sich dort die notwendigen Informationen, arbeiten gemeinsam an Dokumenten und Projekten und halten virtuelle Meetings ab.
Ein zweiter grosser Trend setzt auf «offene Bürolandschaften». Hier haben die Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz, können diesen aber nach Belieben individuell gestalten. Ein bekanntes Beispiel für diese Bürolandschaften sind die Google-Niederlassungen. Kein Arbeitsraum gleicht hier dem anderen. Büros, Konferenzräume und Telefonzimmer sind originell gestaltet und gleichen beinahe schon kreativen Themenparks. Ob Pflanzen, Bilderrahmen oder eigene Kaffeemaschine am Platz – erlaubt ist, was gefällt und zum Wohlbefinden beiträgt.
Wie wird in Ihren Unternehmen «Arbeit 3.0» gelebt? Führt der Umstand, dass sich Mitarbeitende viel flexibler organisieren und mehr Verantwortung übernehmen so ganz nebenbei zum Abbau von klassischen Hierarchiestufen? Können Organisationstypen wie Hierarchie-, Matrix- oder Netzwerkorganisationen künftig auf gleicher Ebene nebeneinander bestehen – auch innerhalb des Unternehmens? Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.