Jetzt sind Sie sicher verwirrt. 720 – ein Tippfehler? Nein. Und an Ihren Augen liegt es auch nicht, denn die 720-Grad-Beurteilung gibt es wirklich. Jörg Buckmann (dürfte Ihnen bestens bekannt sein; für alle anderen: Leiter Personalmanagement bei den VBZ) und meine Wenigkeit Bianca Strasser, Kommunikations-Assistentin bei JobCloud AG, haben diese zusammen erfunden. Und wieso? Ja, diese Frage ist berechtigt, aber einfach zu erklären. Im November 2012 startete auf Facebook die jobs.ch App für die Stellensuche auf dem grössten sozialen Netzwerk. Höchste Zeit also, die App unter die Lupe zu nehmen.
Das Jobs-finden-Rezept: Man nehme Vitamin B und die jobs.ch FB App
Vitamin B ist und bleibt immer noch Garant für eine erfolgreiche Jobsuche. Und diesen Trend wollen wir mit unserer App unterstützen. Wir sind dort präsent, wo sich die aktiv und passiv Stellensuchenden tummeln. Seit November 2012 also auch auf Facebook. Denn auf dieser Plattform hat man mehr Freunde als im realen Leben, muss diese nicht persönlich treffen und kann die Connections dennoch nutzen. Neugierig auf die App? Hier ist sie zu finden. Aber danach bitte wieder zurückkommen und weiterlesen, o. k.?
Aus 360 mach 720
Aus dem HR kennen Sie die 360-Grad-Beurteilung. Eine Person wird dabei aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet; die Beurteilung wird so objektiver. Mehr geht nicht – könnte man meinen. Zusammen mit Jörg habe ich aber nichts weniger als die 720-Grad-Beurteilung erfunden, indem nämlich die zusätzlichen Beurteiler nicht nur ihre „Einweg-Beurteilung“ abgeben, sondern mit ihnen ein Dialog geführt wird – per Telefon natürlich… Doppelt gemoppelt also. Darum nennen wir sie ganz unbescheiden die 720-Grad-Beurteilung. Aber Achtung: Patent angemeldet!
Die ersten 180 Grad gehen an resp. kommen von Michel Kaufmann – Leiter Marketing & Product Management bei JobCloud AG (mein Chef also). Unter seiner Leitung entstand die jobs.ch Facebook App.
Hoi Michel
Gratulation zur ersten Schweizer Facebook App für Stellensuchende und zu bereits 5’000 installierten Anwendungen!
Die Nutzung der App ist kinderleicht und es ist toll, dass man die Suchabfrage speichern kann. So müssen Stellensuchende nicht täglich von vorne beginnen und können ihre Suche laufend fortsetzen.
Michel, Facebook legt ja vor allem bei der älteren Zielgruppe zu. Was, wenn sich diese nicht zurechtfindet? Was hältst du von einer kurzen Anleitung für die App?
Hoi Bianca
Du hast ja anfangs erwähnt, wie einfach die Nutzung der App ist – das freut mich! Denn du repräsentierst ja auch genau unsere Hauptzielgruppe, die wir ansprechen möchten. Dass du dich ohne Anleitung zurechtgefunden hast, lässt annehmen, dass sie für deine Altersklasse also nicht vonnöten ist. Somit ist es für uns nicht relevant, dass Facebook vor allem bei den Älteren zulegt. Denn der Anteil der 50- bis 60-Jährigen, welche einen Job suchen, ist geringer als bei den 20- bis 40-Jährigen. Und diese sind immer noch die Hauptnutzer von Facebook.
Wo er recht hat, hat er recht! Jetzt bin ich umso mehr gespannt auf die Meinung unserer Kunden und frage nach bei Thomas Muhmenthaler, Deputy Managing Director bei der Humanis AG. Humanis vermittelt Managementpersönlichkeiten und Spezialisten. Mich interessiert, ob für Personalvermittler unsere App eine zusätzliche Chance sein kann, um an gesuchte Kandidaten zu kommen.
Grüezi Herr Muhmenthaler
Sie kennen unsere jobs.ch Facebook App noch nicht; eine wunderbare Gelegenheit also, Ihnen diese vorzustellen. Jede publizierte Stelle von jobs.ch erscheint automatisch in der App. Die Reichweite der Inserate wird somit also erhöht. Ähnlich wie in den Business-Netzwerken sehen die User bei den ausgewählten Stelleninseraten zudem, welche ihrer Social-Media-Freunde in dem besagten Unternehmen arbeiten. Was halten Sie davon?
Grüezi wohl Frau Strasser
Besten Dank für die kurze Einführung. Spannend, was Sie da wieder entwickelt haben. Grundsätzlich finde ich die Idee gut, jedoch bin ich bezüglich der Zielgruppe skeptisch. Die unsere – Fach- und Führungskräfte – sucht meiner Meinung nach nicht auf Facebook nach einem neuen Job. Online geschieht dies vielmehr auf XING und LinkedIn. Zudem spielt die Grösse des Unternehmens eine entscheidende Rolle; kenne ich jemanden in einem kleinen oder mittleren Betrieb, hat dieser sicher einen engeren Bezug zum HR als einer der 80’000 Mitarbeiter der Migros. Auch kann die Reputation des Mitarbeiters, welcher den Stellensuchenden empfiehlt, eine bedeutende Rolle spielen. Ist er im Unternehmen als Faulpelz bekannt, na dann raten Sie mal, wie der erste Eindruck des Stellensuchenden sein wird.
Und was meint meine Nachbarin Cornelia Bozic? Sie ist gerade auf der Suche nach einer Stelle als Finanzbuchhalterin.
Ciao Conny
Du bist ja seit 4 Wochen zurück von deinem Ausland-Aufenthalt und jetzt auf der Suche nach einem neuen Job. Sicherlich hast du deinen Freunden mitgeteilt, dass du auf Jobsuche bist und dass sie dich informieren sollen, wenn sie von einer spannenden Stelle hören. Nun kannst du den Spiess aber umdrehen und musst nicht abwarten, bis sich jemand meldet. Und weisst du, wie und wo? Auf Facebook! Ganz konkret mit der App von jobs.ch. Denn dort siehst du bei jeder offenen Stelle, ob einer deiner FB-Freunde dort arbeitet. Was meinst du dazu? Cool, oder? Du kannst dann also aktiv bei den betreffenden Freunden nach der offenen Stelle fragen und aus erster Hand nähere Infos erfahren.
Hi Bianca
Das ist ja super! Danke für den Tipp, ich probiere die App gleich mal aus! Als Stellensuchende ist man nämlich froh, wenn man Vitamin B nutzen kann. Vor allem wenn man wie ich nach einer längeren Auszeit auf Jobsuche ist und der Zeitfaktor eine bedeutende Rolle spielt.
Heutzutage geht doch nichts über persönliche Empfehlungen durch interne Mitarbeiter. Aber ich bin auch froh um ehrliche Feedbacks, und wer wäre da nicht ehrlicher als Freunde?
Jedoch muss ich zugeben, dass ich mir Gedanken zur Privatsphäre auf solchen Social-Media-Kanälen mache – ich bin vorsichtig mit persönlichen Daten und Angaben. Deshalb prüfe ich solche Anwendungen immer genau, bevor ich sie nutze.
Und was meinen unsere Mitbewerber zum App? Dr. Lars Janzik, Director Product Management von Monster Worldwide Deutschland GmbH, hat sich Zeit für mich genommen.
Guten Tag Herr Dr. Janzik
Schön, dass wir über unsere Apps „philosophieren“ können.
Ende letzten Jahres hat jobs.ch die Facebook App für die Jobsuche aufgeschaltet. Somit sind Sie mit BeKnown für die Schweizer Facebook-User nicht mehr der einzige Anbieter auf diesem Markt. Ihre App ist ja weltweit anwendbar und nicht ausschliesslich, wie unsere, in der Schweiz. Darum sind Vergleiche der Nutzungszahlen nicht sinnvoll. Was mir auffällt: Die Text-Only-Version auf Ihrer Seite widerspiegelt sich in der App. Doch ist das für Facebook nicht zu trocken? Schliesslich lebt Facebook von Bildern und Emotionen. Oder haben Sie dies mit Bedacht so gewählt?
Hallo Frau Strasser
Glückwünsche zum Launch der App von jobs.ch. Wir freuen uns, dass auch andere Anbieter Personalverantwortlichen und Bewerbern neue Wege in Social Media eröffnen. Für Monster ist die BeKnown App auf Facebook dabei nur der erste Schritt gewesen. Mittlerweile sind wir weiter und haben die ehemalige Stand-Alone-Lösung in monster.ch integriert, um die Verzahnung zwischen dem Monster-Angebot und der Power von Social Media noch zu verstärken. Den grössten Hebel sehen wir übrigens nicht unbedingt in der Timeline und den emotionalen Bildern, sondern in der direkten Verknüpfung von Jobangeboten mit den Personen, die man im jeweiligen Unternehmen kennt. Sie sind wertvolle Quellen für Informationen aus erster Hand und können beiden Seiten helfen, das perfekte Match zu finden. Wir sind gespannt, welche weiteren Funktionalitäten sich zukünftig noch als besonders sinnvoll für das Social Recruiting erweisen, und werden die Entwicklung der jobs.ch App sicher im Auge behalten.
Und was meint nun der Profi Jörg zu meinem Artikel?
„Vielen Dank, Bianca, für deinen spannenden Beitrag. Als kleines Dankeschön habe ich für dich noch ein passendes Lied herausgesucht. Weiterhin viel Erfolg in deinem Job und als Bloggerin.“
„Ring Ring“ von Abba…