Heute schreibe ich für meine „Artgenossen“, die Männer. Uhren, der einzig legitime Schmuck für uns Männer, ist das Thema. Vielleicht waren Sie ja an der Basel World, der Uhren- und Schmuckmesse von Weltruf, die letzte Woche ihre Tore geschlossen hat? 1800 Unternehmen präsentierten für über 100‘000 Besucher (und natürlich auch Besucherinnen) richtige und vermeintliche Weltneuheiten. Wie jeder richtige Uhrenfreak nehme ich mir jedes Jahr wieder vor, wenigstens einmal im Leben dieses Spektakel live zu erleben. Nun, ich war nicht da, schliesslich muss ich ja für Sie bloggen…
Das mit den Uhren ist ja so eine Sache. Es kann keinen Zweifel geben, wir sind definitiv DAS Uhrenland. Ein wichtiger Wirtschaftszweig, nicht nur was Geldflüsse und Arbeitsplätze betrifft, sondern auch emotional. Schweiz und Uhren, das gehört einfach zusammen. Weil die Branche boomt, ist auch der Bedarf an Fachkräften gross. Uhrmacher – und nicht nur sie – sind viele Jahre nach der Uhrenkrise wieder gefragt.
Ich habe mich auf den Hochglanzseiten der berühmten Uhrenmarken in der Schweiz umgeschaut. Ich habe fantastische Uhren gesehen – und die Personalmarketingwüste. Es ist kaum zu fassen, wie gross die Diskrepanz ist, mit der um künftige Kunden einerseits und um künftige Mitarbeitende andererseits geworben wird. Für den Arbeitsmarktauftritt der allermeisten Top-Uhrenmarken gibt es nur einen Ausdruck: dilettantisch. Ja eigentlich fast schon frech. Einzig IWC aus Schaffhausen mag zu überzeugen. Ein vorbildlicher Arbeitsmarktauftritt mit einer superschönen und informativen Karriere-Website. Mehr Informationen dazu und die Einzelkritik zu den übrigen Schweizer Uhrenfirmen gibt’s hier.
Es ist ja fast schon tragisch, wenn ich an dieser Stelle für ein anderes gutes Beispiel über die Grenzen des Uhrenlandes Schweiz schauen muss. Im östlichen Deutschland baut nämlich die A. Lange & Söhne in Glashütte nicht nur superteuerschöne Zeitmesser, sondern das Team um Personalchefin Christine Land macht auch einen guten Personalmarketingjob. Von dort habe ich das passende Video für den heutigen Beitrag. Die beiden 21-jährigen Tanja und Christopher beschreiben darin unaufgeregt und äusserst informativ den Job der Uhrmacherin bzw. des Uhrmachers. Und beweisen, dass die Uhrenwelt sooo männlich vielleicht gar nicht mehr ist.
Auf Wieder-Sehen.