Wie wird man von Stellensuchenden gefunden?

Wer etwas anzubieten hat, muss für seine Kundschaft sichtbar sein. Was in der realen Welt stimmt, gilt in der virtuellen Sphäre des Internets erst recht. Doch was theoretisch einfach klingt, ist in der Praxis nicht immer so einfach zu bewerkstelligen. Ein paar Tipps und Anregungen für eine professionelle Publikation von Stellenangeboten.
Wann haben Sie das letzte mal eine neue Stelle gesucht? Versetzen Sie sich erneut in diese Lage. Welche Vorbereitungen würden Sie treffen, welche Schritte unternehmen? Stellensuchende sehen sich oft mit den gleichen Fragestellungen konfrontiert:

  1. Was will ich künftig tun, was suche ich überhaupt?
  2. Was kann ich, was habe ich anzubieten?
  3. Wie gehe ich es an, wie finde ich meinen Traumjob?

Trotz der Beschäftigung mit diesen Fragen ist auch ein Stellensuchender ein Mensch wie jeder andere: Die Lust zu vertieften Analysen ist tief, der Antrieb schnell etwas auszuprobieren um mit dem geringsten möglichen Aufwand ans Ziel zu kommen ist dafür umso grösser. Man setzt sich also an den Bildschirm, öffnet den Webbrowser und tippt einen nahe liegenden Begriff, wie zum Beispiel „Jobs in Bern“ ein. Anhand der ausgespuckten Resultate wählt man einen der ersten Links aufgrund Ihrer Textbeschreibung aus und landet dabei in den meisten Fällen bei einer grossen Internet Stellenplattform. Da angekommen orientiert sich der Benutzer erst einmal visuell: Wie und wo kann ich eine Job-Auswahl treffen oder einen Job-Titel eingeben? Die Erfahrung zeigt: über 75% der Stellensuchenden nutzen gerne vordefinierte Filterkriterien um Ihrem Wunsch-Job näher zu kommen. Grund: Man weiss noch nicht so genau, was man sucht, kennt aber die rudimentären Grundfakten bereits. Sprich: Wo habe ich bisher gearbeitet und welche Erfahrungen habe ich dort aufgebaut, in welchem regionalen Gebiet möchte ich mich idealerweise künftig bewegen und welche Berufsbereiche interessieren mich mit Sicherheit nicht.
Was wirklich interessiert: klare Informationen
Mit dieser Ausgangslage verfährt der Stellensuchende nach dem Ausscheidungsverfahren und arbeitet sich „top-down“ zum Ziel. Er grenzt erstmal das Berufsgebiet ein, meist wählt er den Fachbereich an, auf dem er bisher tätig war. Oft grenzt er die Resultate mittels Regionenfilter ein. Hier orientiert er sich an seinem derzeitigen Wohnort und den für ihn idealen Arbeitsweg. Im aktuellen Beispiel also Region Bern. Ab hier scrollt sich der Suchende durch die angezeigten Job-Angebote. Dabei werden die Stelleninserate seine Aufmerksamkeit anziehen, die ihm klar und sofort auf den ersten Blick erkennbar zeigen, worum es sich bei der Stelle handelt. Beim Titel „Abteilungsleiter/in Marketing & PR 100%“ wird er sofort wissen, dass es sich um eine Führungsfunktion für die Fachbereiche Marketing & PR handelt mit 100% Arbeitspensum. Der Jobsuchende erkennt auf diese Weise in einem Sekundenbruchteil, ob ihn der Fachbereich interessiert und er die notwendigen Qualifikationen voraussichtlich erfüllen könnte. Fällt das Urteil positiv aus, wird er das Inserat anklicken und genauer lesen, um welches Unternehmen es sich handelt, welche Aufgaben die Stelle umfasst und welche Anforderungen er im Detail erfüllen sollte. Je genauer diese Informationen ersichtlich sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das er sich für die Stelle bewerben wird, wenn er sich als geeignet betrachtet.
Halten Sie sich kurz, prägnant und klar
Wie also sollte ein Inserat idealerweise aufgesetzt werden, um von den wirklich passenden Kandidaten gefunden zu werden? Die drei wichtigsten Tipps:

  1. aussagekräftiger und klarer Stellentitel
  2. korrekte Zuordnung zu einem Fachbereich
  3. genaue Arbeitsregion

Mit einer aussagekräftigen Berufsbezeichnung erkennt der Stellensuchende auf einen Blick, ob die Stelle zu seiner Suche passt und er mehr darüber erfahren möchte. Ein „ausserordentliches Talent mit kommunikativen Fähigkeiten“ oder „ Wir suchen Sie!“ hört sich gut an, sagt aber nichts aus. Versuchen Sie Werbephrasen zu vermeiden und kommunizieren Sie sachlich und marktkonform.
Bei der Erfassung der Anzeige beschreiben Sie die Stelle so treffend und ausführlich wir nötig, aber schreiben Sie keine Romane. Der Inserate-Text sollte in prägnanten Sätzen oder Stichworten aussagen, worum es bei der Stelle geht, welche Aufgaben sie umfasst und welche Anforderungen, Fähigkeiten und Talente zwingend, erwünscht oder hilfreich aber nicht zwingend sind. Denken sei dabei an den Leser: Was muss er wissen, um schnellstmöglich prüfen zu können ob er für die Stelle geeignet ist? Je präziser sie formulieren desto qualitativ bessere Bewerbungen werden sie anschliessend erhalten und administrativen Aufwand vermeiden.
Bei der Wahl der Rubriken seien sie so genau wie möglich. Wählen Sie den Fachbereich, in dem Sie vermuten, dass sich die bestqualifizierten Kandidaten bewegen. Versetzen Sie sich auch hier wieder in die Lage des Stellensuchenden. Er wird in dem Fachbereich suchen, in dem er Zuhause ist, also in dem er die meiste Erfahrung mitbringt oder in dem er künftig arbeiten möchte (bei Quereinsteigern). Wenn Sie einen Marketing Manager für ein Hotel suchen, werden Sie ihn im Fachbereich Marketing finden. Seine Fähigkeiten sind in diesem Bereich gefragt, in der Hotelerie Branche wird er vielleicht Erfahrungen mitbringen, er kann sich diese aber sonst auch problemlos aneignen.
Schränken Sie die Arbeitsregion so genau wie möglich ein. Ein Stellensuchender, der in Zürich lebt, wird in erster Linie seine Suche auf die Region Zürich beschränken. Inserate, die für die Region Zürich erscheinen, werden aber auch angezeigt, wenn der Filter offener gehalten wird. Wenn ein anderer Stellensuchender bereit ist in der ganzen Deutschschweiz zu arbeiten, wird er neben allen anderen Inseraten auch dieses Inserat in Zürich sehen. Je genauer Sie also die Arbeitsregion einschränken, desto grösser ist also die Reichweite des Inserates
Fazit
Es lohnt sich, sich in die Lage der gewünschten Kandidaten zu versetzen und sich zu überlegen, wie, wo und wonach diese suchen. Je präziser und klarer ein Jobangebot beschrieben ist und je genauer die möglichen Rubriken eingeschränkt werden, desto besser wird das Inserat die passenden Kandidaten erreichen.
Doris Pose ist ein „Web-Nerd“ und lebt für ihre zwei Leidenschaften Kommunikation und IT. Von 2008 bis 2015 war sie als Product Managerin bei JobCloud tätig.

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