Bei uns arbeiten rund 100 Menschen, davon 15 in der Informatik. Unser Software-Team entwickelt neue Produkte und verbessert die bestehenden – letztlich, um sowohl Unternehmen wie auch Stellensuchende zusammenzubringen. Wir nennen dies Matching wie beim „Daten“ − das ist es doch schlussendlich, oder? Um Stellensuchende und Arbeitgeber schneller und vor allem orts- und zeitunabhängig miteinander zu „matchen“, haben wir eine iPhone- und iPad-App entwickelt. Wie solche Produkte bei uns entstehen, sich entwickeln und live gehen, berichtet unser Product Manager Lars.
Lars, wie seid ihr dazu gekommen, eine iPhone- und iPad-App für die Jobsuche zu entwickeln?
Als ich vor etwas mehr als einem Jahr bei jobs.ch eingestellt wurde, war bereits eine iPhone- und iPad-Applikation auf dem Markt. Diese hatte noch sehr viel Potenzial hinsichtlich Funktionen und Design. Zu diesem Zeitpunkt gab es zudem einen regelrechten Boom bei den Verkäufen von iPhones und iPads in der Schweiz. So war es naheliegend, uns in diesem Bereich zu verbessern und unserem Qualitätsanspruch auch auf dem mobilen Endgerät Rechnung zu tragen.
Was waren die ersten Überlegungen bei der Entwicklung der Job-App?
Hinter einem Projekt stehen eine Idee und eine Strategie. Für die Weiterentwicklung unserer App für die Jobsuche haben wir mehrere Apps analysiert und uns stark mit den Feedbacks unserer Nutzer auseinandergesetzt: Ihre Wünsche und Ideen sind in unsere Konzeption eingeflossen. Bei mobilen Applikationen ist es wichtig, nicht die gesamte Website abzubilden. Wir haben auf die Hauptnutzung bei den Jobsuchenden fokussiert (Suche, Merkliste, Jobs.mail) und wenige Zusatzfunktionen (Firmenprofile, Firmensuche) in die App integriert.
Worauf hast du dein Augenmerk gelegt?
Bei der Entwicklung der App haben wir ein sehr grosses Augenmerk auf die Performance gelegt – die Suche soll auch bei Tausenden Inseraten schnell und korrekt ablaufen. Zudem spielten die Usability und die User-Experience eine sehr grosse Rolle. Wir wollten die beste und einfachste App für Stellensuchende lancieren.
Wie kann man sich die Entwicklung eines solchen Produktes vorstellen? Grundsätzlich ist es wie beim Hausbau: Nachdem Bedürfnisse analysiert wurden, werden Pläne zu Papier gebracht. Leitungen werden gelegt und daraufhin folgt das Grundgerüst. Am Schluss wird das Design definiert. Übersetzt heisst dies:
- Voraus geht die Marktanalyse inklusive Abklärungen der Bedürfnisse der Jobsuchenden.
- Danach folgt ein grobes Konzept, das alle Funktionen der App auf Papier enthält. Es ist herausfordernd, alle Inhalte auf dem kleinen Bildschirm des iPhones sauber unterzubringen.
- Mit der Programmierung sollte man warten, bis definiert ist, wo welche Elemente und Funktionen platziert werden. Es ist sehr hilfreich, alle Screens und Funktionen mit einem Storyboard (Drehbuch) eindeutig zu beschreiben.
- Daraufhin folgt die technische Umsetzung: Hier mussten zuerst Schnittstellen zur Inserate-Administration hergestellt werden, bevor die eigentliche Umsetzung der App starten konnte.
- Die eigentliche App haben wir zusammen mit einer Agentur gebaut. Ein Klick-Prototyp gibt ein Gefühl für die Handhabung der App. Dies ist der letzte Moment, um Unstimmigkeiten im Storyboard anzupassen. Daraufhin werden die Funktionen programmiert und eingesetzt.
- Zum Schluss gilt es, die Applikation sehr intensiv zu testen. Es war sehr wertvoll, die Tests bereits während der Entwicklung vornehmen und schnell auf Fehler reagieren zu können.
Welche Abteilungen waren beim Projekt involviert?
Bei diesem sehr Marketing-getriebenen Projekt waren unser Brand-Team, wir vom Product Management und natürlich die Grafik- und Informatik-Abteilung stark in das Projekt involviert.
Wer nutzt die Apps?
Mittlerweile kommen 15% unserer Jobsuchenden via iPhone oder iPad auf unsere Stellenanzeigen. Die Schweiz ist das Land mit der grössten iPhone-Dichte – offenbar schätzen es viele Jobsuchende, unterwegs nach Stellenanzeigen suchen zu können. Wir sind stolz auf die guten Feedbacks – kürzlich wurde unsere App von appstar.tv zu einer der 5 besten Apps für die Jobsuche gekürt.
Was ist als Nächstes geplant?
Die Entwicklung im mobilen Bereich wird sicherlich eine sehr zentrale Rolle spielen in den nächsten Jahren. Sicherlich ist Android einer der nächsten Schritte und bis dahin werden wir mit einer Mobile Web-App die Benutzer anderer Betriebssysteme abholen.
