Unternehmen, die sich für Toleranz und Vielfalt einsetzen, erzielen einen höheren Umsatz. Das zeigen verschiedene Studien. Die Förderung von Diversity & Inclusion wird also nicht nur Ihr Management, sondern auch Ihre Produktivität ankurbeln. Hier sind zehn Tipps für mehr Diversität in Ihrem Unternehmen.
1. Diversität und Inklusion messen
Als ersten Schritt in Richtung einer diversen und inklusiven Personalpolitik sollten Sie zunächst festhalten, was in Ihrem Unternehmen in diesem Bereich bereits getan wird. Diese erste Bestandsaufnahme wird Ihnen zeigen, wo sich das Unternehmen beim Thema Diversity & Inclusion noch verbessern kann. Folgende Fragen können Ihnen dabei helfen: „Gibt es mehrere Rekrutierungsquellen?“, „Wie gross ist die ethnische und soziale Diversität in Ihrem Unternehmen?“, „Welches Profil (Alter, Gender usw.) haben die Führungskräfte?“, „Ist sich das Management bewusst, dass Inklusion die Produktivität steigern kann?“. Die Beurteilung kann sich auch auf die Meinung der Mitarbeitenden stützen. Dazu können diese z. B. einen anonymen Online-Fragebogen ausfüllen.
2. Stellenbeschreibungen verfassen, die alle ansprechen
Die Art und Weise, wie Stelleninserate verfasst sind, wirkt sich direkt auf die Rückmeldungen von potenziellen Kandidat*innen aus. Damit sich passende Talente bei Ihnen bewerben, müssen sie sich auf gewisse Weise mit den Werten des Unternehmens identifizieren können. Um mehr Diversität zu fördern, sollten Sie im Recruiting nicht zögern, offen zu sein, und Mitarbeitende mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen, unterschiedlichem sozialem Hintergrund oder Alter einzustellen. Die Unterstützung eines Rekrutierungsprozesses basierend auf Diversität ist ein wichtiger erster Schritt hin zu mehr Inklusion.
3. Den Online-Auftritt anpassen
Wenn Sie Diversität und Inklusion in den Mittelpunkt Ihrer Kommunikation stellen, werden Sie auch unterschiedliche Profile anziehen können. Das fängt schon auf Ihrer Website an, wo Sie z. B. bereits bestehende Rollenmodelle in Ihrer Organisation hervorheben können. Zukünftige Bewerbende können sich so leicht mit Ihrer Unternehmenskultur identifizieren. Das gilt auch für soziale Netzwerke und generell für alle Kommunikationskanäle, die Sie nutzen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie auch wirklich leben, was sie versprechen, denn es besteht die Gefahr, dass Sie in eine Form des „Inclusion-Washing“ verfallen. Dies könnte den Eindruck erwecken, dass Ihre Bemühungen nicht ehrlich gemeint sind.
4. Mitarbeitende fair behandeln
Taten sagen mehr als 1‘000 Worte. Deshalb sollten Sie bei der Behandlung Ihrer Mitarbeitenden besondere aufmerksam sein. Achten Sie insbesondere auf faire Löhne, aber auch auf einen fairen Zugang zu Beförderungen und anderen Prämien. Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, sollten Sie im Alltag unparteiisch sein und einen respektvollen und freundlichen Umgang fördern. Aber auch der gleichberechtigte Zugang zu Weiterbildungen, die Unterstützung von Minderheiten oder die Einführung einer Charta über gute Praktiken sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Diversität.
5. Zusammenarbeit fördern
Eine gute Teamarbeit fördert nicht nur Innovation und Kreativität, sondern auch die Inklusion, indem sie den Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, sich besser kennenzulernen und dadurch Vorurteile abzubauen. Denn eine ausgeprägte Vielfalt zielt darauf ab, die Überlegungen jedes Einzelnen zu berücksichtigen, damit die gesamte Organisation davon profitiert. Konkret können Sie z. B. mehr Betriebsausflüge (Mittagessen, Kaffeepausen oder Apéros) organisieren, kurze interne Besprechungen einführen oder das Vertrauen innerhalb Ihrer Teams durch Teambildungsaktivitäten fördern.
6. Konflikte besser lösen
Wenn ein Konflikt zwischen zwei Personen aus unterschiedlichen Kulturen oder Altersgruppen ausbricht, ist es die Aufgabe der Personalabteilung, die Spannungen abzubauen und eine effektive und nachhaltige Mediation aufzubauen. Um Krisen möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, ein partizipatives anstatt einem hierarchischen Management zu fördern, das heisst, die Erfolge und Fähigkeiten aller Mitarbeitenden wertzuschätzen und alle Teammitglieder bei verschiedenen Aufgaben einzubeziehen. Im Konfliktfall sind Zusammenarbeit und Kompromissbereitschaft zwei Säulen, auf die Sie sich stützen können.
7. Mit Fokus auf Diversität ausbilden
Einige Unternehmen haben sich entschieden, einer Person aus der Personalabteilung die Aufgabe zu betrauen, die Diversität im Unternehmen zu verbessern. Dies ist zwar ein interessanter Ansatz, eignet sich aber vor allem für mittlere und grosse Unternehmen. Im Gegensatz dazu haben alle Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeitenden für das Thema Diversity & Inclusion und die damit verbundenen Herausforderungen zu sensibilisieren. Solche Sensibilisierungskampagnen können verschiedene Formen annehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem jährlichen Integrationstag? Oder Sie können auch Partnerschaften mit Organisationen eingehen, die sich auf das Thema Inklusion spezialisiert haben.
8. Ein sehr flexibles Arbeitsmodell einführen
Die Einführung flexibler Arbeitsmodelle ist eine Garantie dafür, dass mehr Talente angezogen werden. Dazu gehören Alternativen wie Teilzeitarbeit, angepasste Arbeitszeiten, mehr Autonomie, Freiheit bei der Arbeitsorganisation, aber auch eine flachere Hierarchie in der Unternehmensführung. Es gibt eine Vielzahl von Massnahmen, die es allen Profilen ermöglichen, sich in Ihrer Organisation täglich zu entfalten.
9. Mehr Engagement von Führungskräften zeigen
Um glaubwürdig zu sein, muss eine auf Diversität ausgerichtete Personalpolitik alle Ebenen der Organisation einbeziehen. Dies gilt nicht nur für untergeordnete Positionen, sondern auch für die Führungsebene. Bei Letzteren kann es etwas länger dauern, aber dieser Schritt ist wichtig, damit das Unternehmen seine Fähigkeit zur Förderung von Diversity & Inclusion innerhalb des Unternehmens voll und ganz unter Beweis stellen kann.
10. Jährliche Bilanz über Diversity & Inclusion ziehen
Um sicherzustellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind, können Sie ruhig eine jährliche Bestandsaufnahme der verschiedenen Prozesse, die innerhalb der Organisation eingeführt wurden, verfassen. Dieser Bericht kann den Mitarbeitern vorbehalten sein, er kann aber auch nach aussen kommuniziert werden, um das Employer Branding Ihres Unternehmens zu unterstützen. Zudem dient Ihnen ein solcher Rapport als Barometer, um festzustellen, ob Sie Ihre HR-Transformation beschleunigen oder bestimmte Kriterien anpassen sollten.