In Zeiten von Fachkräftemangel ist eine solide Personalpolitik besonders wichtig, um die besten Talente für ein Unternehmen zu gewinnen und sie zu binden. Hier sind zehn Tipps, wie Sie Ihren Rekrutierungsprozess optimieren können und so mehr passende Kandidat*innen finden.
1. Stelleninserat optimieren
Das Stelleninserat ist oft der erste Kontakt zwischen Ihnen und den Bewerbenden. Um Ihre Jobinserate attraktiv zu gestalten, sollten Sie sie zunächst einmal klar formulieren. Der Titel der Stelle sollte leicht verständlich und die Aufgabenstellung detailliert sein. Es erscheint auch sinnvoll, die besonderen Anforderungen hervorzuheben. Das kann die Beherrschung einer Sprache, Computerkenntnisse oder Soft Skills sein. Schliesslich sollte eine Vorstellung Ihres Unternehmens nicht vergessen werden. In welchen Branchen ist es tätig? Was unterscheidet Sie von anderen Arbeitgebern? In manchen Angeboten werden etwa besondere Benefits für die Arbeitnehmenden aufgelistet, von der Kinderbetreuung bis zum Personalrestaurant. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Stelleninserat nicht zu lang und kompliziert ist und zu viele Anforderungen enthält, da dies viele Bewerbende abschrecken könnte.
2. Employer Branding, um Stellensuchende zu finden
Wenn Ihre Arbeitgebermarke schwach oder nicht vorhanden ist, Sie also nicht an Ihrem Employer Branding arbeiten, wird es Ihnen schwerfallen, die besten Talente in Ihrer Branche anzuziehen. Employer Branding erfordert Kommunikations- und Marketingmassnahmen im Internet, insbesondere in Ihren sozialen Netzwerken und auf Ihrer Karriereseite. Sie können einige Ihrer Mitarbeitenden präsentieren, indem Sie sie über ihre erfolgreichen Erfahrungen in Ihrem Unternehmen berichten lassen, oder Videos und Fotos von Teamevents teilen. Diese digitalen Tools können auch als Hebel für die Personalbeschaffung eingesetzt werden, um Personen zu erreichen, die nicht unmittelbar auf Jobsuche, aber offen für eine neue berufliche Herausforderung sind.
3. Personalbeschaffung auf Universitäten und Hochschulen
Um den idealen Kandidaten oder die ideale Kandidatin zu finden, pflegen manche Unternehmen traditionell enge Beziehungen zu Universitäten und Hochschulen. Dadurch können sie auf einen Pool von Talenten zurückgreifen, die nur darauf warten, ihren ersten Schritt in die Berufswelt zu machen – sei es in Form eines Praktikums, einer Lehre oder einer ersten Anstellung. Der Austausch mit Ausbildungsinstituten hilft Ihnen ausserdem, sich über die neuesten Wünsche der Arbeitnehmenden von morgen auf dem Laufenden zu halten. Es ist auch eine gute Möglichkeit, die eigene Arbeitgebermarke zu geringen Kosten bekannt zu machen.
4. Sich als nachhaltiger Arbeitgeber positionieren
Die immer wichtiger werdende CSR (Corporate Social Responsibility) befasst sich mit den Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf die Gesellschaft und die Umwelt. Sie umfasst zahlreiche Themen wie Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Klimaschutz, fairer Wettbewerb, Verbraucherinteressen und Transparenz. Konzerne und grössere KMU sind in diesem Bereich oft bereits tätig. Sie legen besonderen Wert auf ein Engagement für den Klimaschutz und für weniger begünstigte Menschen in der Gesellschaft. Auch kleine Unternehmen und Start-ups können sich stark im Bereich CSR engagieren und dies anschliessend über ihre digitalen Kommunikationsmittel teilen. Während des aktuellen Konflikts in der Ukraine helfen etwa viele Unternehmen Flüchtlingen oder Menschen in den Krisenregionen. Die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird besonders von der jüngeren Generation unter die Lupe genommen. Sie kann für die endgültige Entscheidung eines/einer Bewerbenden für ein Unternehmen ausschlaggebend sein. Wichtig ist hier jedoch, dass die CSR-Aktivitäten aus Überzeugung getätigt werden, zur Firmenkultur passen und nicht rein PR-Massnahmen sind.
5. Mehrere Kanäle für die Rekrutierung nutzen
Nur einen Kanal zu nutzen, um Stellensuchende zu finden, erweist sich oft als unzureichend. Sie sollten daher eine Strategie entwickeln, die auf eine Diversifizierung der Kandidatenansprache abzielt. Sie sollten etwa intern informieren, dass Sie Mitarbeitende suchen, denn Mitarbeiterempfehlungen funktionieren oft sehr gut. Neben der eigenen Karrierewebsite sollten sie auch bekannte und beliebte Jobportale nutzen, um dort ihre Stellen auszuschreiben. Ausserdem ist es sinnvoll, Ihre offenen Stellen auf den sozialen Netzwerken zu teilen.
6. Benefits anbieten
Neben dem rein finanziellen Aspekte können Sie im Vorstellungsgespräch oder beim Verfassen der Stellenanzeige die Benefits hervorheben, welche Ihre Mitarbeitenden geniessen können. Wenn Ihr Unternehmen über ein Restaurant oder eine Kindertagesstätte verfügt, ist es wichtig, dies den Bewerbenden mitzuteilen. Auch wenn das Unternehmen Weiterbildungen fördert, flexible Arbeitszeiten ermöglicht oder auf eine optimale Vereinbarkeit von Freizeit und Berufsleben setzt, ist es wichtig, dies zu erwähnen.
7. Sich als agiler Arbeitgeber positionieren
Nach fast zwei Jahren Pandemie hat sich Homeoffice in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Es ist daher nur logisch, dass viele Mitarbeitende diese Möglichkeit nutzen möchten, um ihre Arbeitswoche ohne die täglichen Reisestrapazen optimal zu gestalten. Agilität in diesem Bereich, aber auch was flexible Arbeitszeiten, Teilzeit oder Jobsharing betrifft, ist oftmals ein Weg, um jüngere Generationen anzusprechen, aber auch andere, die sich an einen hybriden Arbeitsrhythmus mit viel Flexibilität gewöhnt haben.
8. Faire Löhne anbieten
Der Lohn bleibt ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss das Unternehmen in der Lage sein, für die angebotenen Stellen angemessene Vergütung anzubieten. Einige Unternehmen nennen in der Stellenanzeige eine Gehaltsspanne, was von Bewerbenden sehr geschätzt wird. Ausserdem soll das Geschlecht beim Lohn keine Rolle spielen.
9. Für eine positive Kommunikation sorgen
Ob intern, in sozialen Netzwerken oder in den Medien: Die Kommunikation eines Unternehmens gewinnt seit einigen Jahren zunehmend an Bedeutung. Schlechte News über ein Unternehmen werden immer mehr gefürchtet, vor allem in einer Zeit, in der Informationen extrem schnell zirkulieren. Um ein solches Missgeschick zu vermeiden, sollte man seine Kommunikation pflegen, was bedeutet, dass man die Mittel dafür einsetzt, um ein positives Bild zu zeigen. Ein gutes Image kann oft das Interesse der besten Talente der Branche wecken.
10. Fördern Sie die Anerkennung am Arbeitsplatz.
Laut einer Studie von JobCloud suchen sehr viele Arbeitnehmende eine gewisse Form der Anerkennung bei ihrer Arbeit. Es ist also besonders wichtig, eine positive Firmenkultur zu haben, Anerkennung zu zeigen, Mitarbeitende zu loben oder auch eine Fehlerkultur zu leben. Anerkennung am Arbeitsplatz hilft also, viele Talente anzuziehen (dies spricht sich herum) und vor allem Mitarbeitende zu binden.