Internationale Karrieren liegen im Trend– insbesondere talentierte Nachwuchskräfte, die nicht nur das fachliche Know-how, sondern auch das gewisse Flair an multikultureller Weltoffenheit mitbringen, streben nach grenzübergreifenden beruflichen Herausforderungen. Für international agierende Unternehmen in der Schweiz ein willkommener Trend. Die Schweiz wird nämlich international immer beliebter – das bestätigt nicht zuletzt auch die dritte Global Talent Mobility Study. 2011 konnte die Schweiz sogar weiter zulegen und belegte hinter den USA den zweiten Platz in der internationalen Rekrutierung. Bevorzugtes Karrieremodell: Internationale Karrieren vom Standort Schweiz aus.
Für Personalverantwortliche ist das eine Herausforderung: Immer mehr wird es zu ihrer Aufgabe, eben diese „High Potentials“ – also die fachspezialisierten „Hochbegabten“ – aufzuspüren. Mitarbeitende, die für internationale Karrieren prädestiniert sind, müssen von Personalverantwortlichen also irgendwie gefunden und dann auch richtig „gematcht“, also mit der richtigen Tätigkeit ausserhalb der Schweiz, vertraut gemacht werden.
Personaler müssen Top-Kader-Angestellte aufspüren, die Managementfunktionen über spezifische Regionen – beispielsweise die DACH-Region – ausüben können und wollen, sprich keine Scheu haben, schnell einmal für Tausende von Mitarbeitenden zuständig zu sein. Das Beuteschema: Moderne Worker mit globalem Fokus. Das Gute: Moderne Worker sind viel pflegeleichter zu „handlen“ als die sogenannten „Expats“ mit Auslandseinsätzen zwischen 3 bis 5 Jahren. Denn obwohl sie einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit auf Geschäftsreisen im Ausland verbringen, bleibt von der Sozialversicherung über die soziale Eingliederung bis zum familiären Umfeld bei den „Mobile Workers“ alles beim Alten. Dank der hohen Lebensqualität ist der Verbleib in der Schweiz für talentierte Durchstarter ohnehin eine beliebte Option: Sie übernehmen eine attraktive internationale Position, ohne dafür ins Ausland wechseln zu müssen. Gerade Schweizer Niederlassungen sind prädestiniert für solche internationale Karrieren. So hat Google beispielsweise in Zürich den grösste Entwicklungsstandort ausserhalb der USA.
Neben den „Mobile Workers“ und den „Expats“ sind natürlich auch Austauschprogramme eine gute Alternative. Bei der Deutschen Telekom zum Beispiel gibt es das Projekt „Telekom X-change“,welches langjährigen Mitarbeitenden drei- bis sechsmonatige Auslandseinsätze offeriert, in denen sie eine klar definierte Aufgabe in einer internationalen Business Unit übernehmen.
Die Vielfalt der Karrieremodelle zeigt, wo Personalverantwortliche in der Pflicht sind – ihnen fällt die Aufgabe zu, neue Karriereschritte zu ermöglichen und gleichzeitig Know-how dort einzusetzen, wo es dem Unternehmen den grössten Mehrwert bringt.
Welche internationalen Karrieremodelle sind in Ihrem Unternehmen die bevorzugtesten? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
Michel Kaufmann ist im Verwaltungsrat der JobCloud. Von 2001 bis 2014 engagierte er sich mit Aufgaben im Product Management, der IT und dem Marketing für den Ausbau des Stellenportals und der Marke jobs.ch. Seine langjährigen Erfahrungen in der Online Rekrutierung und dem Markenaufbau bilden den Hintergrund für seine Artikel in diesem Blog.