Wahlzeit
Am kommenden Wochenende wird das neue Parlament gewählt. Endlich, möchte man ergänzen, dann können unsere Kühe endlich wieder ungestört vom Schilderwald auf ihrer Wiese grasen und die abertausenden von Wahlplakaten entlang von Kreuzungen und in den Bahnhofsunterführungen verschwinden. Manchmal frage ich mich, was die Heerscharen von Photoshop-Artisten eigentlich in der wahlfreien Zeit machen?! Wie auch immer: Ist Ihnen auch schon aufgefallen, wie austauschbar und einfallslos die Wahlwerbung ist? Es herrscht gähnende Langeweile, wenigstens da besteht parteiübergreifender Konsens. Ein Gesicht, ein paar schludrig hingeschriebene Floskeln (xy in den Nationalrat), fertig ist das Werbeplakat. Nur wenige Wahlplakate sind mir durch ihren Wortwitz aufgefallen und mindestens im Kurzzeitgedächtnis präsent, dazu gehört dieses auf meinem Bahnhof Baden gesichtete Exemplar.
Auch der Auftritt von SP-Mann Alexander Tschäppät im Bahnhof Bern ist mir noch präsent. Er wirbt um kurz- und weitsichtige Wählerinnen und Wähler, unter anderem mit Plakaten und Brillentüchern. Finde ich noch witzig und zumindest auffällig (siehe Beispiel 7).
Es braucht eigentlich gar nicht so viel, um aus der grauen Werbesuppe herauszustechen. Das ist auch bei der Personalwerbung nicht anders. Alle machen das Gleiche. Oder zumindest Viele. Hier mein ganz simpler Tipp, wie Sie mit wenig Aufwand Ihre Personalwerbung aufpeppen können:
Feilen Sie an Ihrer Sprache
Machen Sie es wie Tschäppät und Knecht. Nutzen Sie die Kraft der Worte und investieren Sie in eine anschauliche, überraschende und richtig gute (An-) Sprache. Lesen Sie sich einfach einmal laut vor, was Sie in Ihre Inserate, auf Ihrer Webseite und in Ihrer Bewerberkommunikation schreiben. Und, wie tönt es? Umständlich und geschwollen? Dann schreiben Sie es einfach so, wie Sie es auch sagen würden, dann kommt es (fast) immer gut. Wenn Sie noch einen Schritt weiter gehen wollen, und das lege ich Ihnen sehr ans Herz, dann investieren Sie ein paar Franken in eine „richtige“ Texterin oder einen Texter. Lassen Sie sich vom Profi Mustervorlagen für Inserate schreiben oder Ihre Bewerberkorrespondenz überarbeiten. Beginnen Sie einfach einmal, Sie müssen ja nicht gerade alles auf den Kopf stellen. Ich verspreche Ihnen: Das Aufwand-Nutzen Verhältnis ist sensationell.
In diesem Sinne: Wählen Sie für Ihre Personalwerbung für einmal nicht den Knecht, sondern den Königsweg.