"Social Media bietet wenig Return on Investment." Interview mit Josepha Goetz-Collinet, ALSTOM

Foto Josephina Goetz Collinet AlstomActive Sourcing bei Alstom: Heute gewährt uns Josepha Goetz-Collinet, HR Associate Talent Management & Resourcing, einen Einblick.
Erzählen Sie mir doch kurz was zu Ihrer Person
Ich habe einen Masterabschluss der Business School Strasbourg und 2011 ein MBA in Vietnam erworben. Ich war als Leiterin Rekrutierung für die Beratungsfirma Amaris in Basel tätig. Danach bin ich als externe Beraterin mit Alstom in Kontakt gekommen und habe im Rahmen dieser Tätigkeit die Vakanz in der Rekrutierung entdeckt. Nun bin ich seit September 2013 hier.

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Alstom LogoWas macht Ihr Unternehmen?
Alstom bietet weltweit Anlagen und Produkte für die Stromerzeugung, Stromübertagung und Schieneninfrastruktur. In der Schweiz befinden sich der Hauptsitz des Sektors „Thermal Power“ sowie mehrere Produktionsstandorte für Hightech-Komponenten.

  • Stromerzeugung durch „Thermal Power“ und „Renewable Power“:
    Wir betreiben und produzieren Stromerzeugungstechnologien für thermische Kraftwerke beziehungsweise erneuerbare Energiequellen aus Wasser, Wind, Geothermie, Biomasse oder Solarwärme.
  • Stromübertragung „Alstom Grid“:
    Wir bieten Systeme und Lösungen für elektrische Stromübertragung für Stadtwerke, Netzbetreiber oder Industrieunternehmen an.
  • Schienentransport „Alstom Transport“:
    Wir entwickeln Lösungen für den Bahnverkehr, wie beispielsweise Rollmaterial, Signalisierung und Infrastruktur.

Alstom Quote 1Was macht Ihre Kultur einzigartig?
Der eigentliche Motor ist die Internationalität unseres weltweiten Konzerns: Wir sind ein riesiges Unternehmen mit über 90’000 Mitarbeitenden. In der Schweiz arbeiten mehr als 90 unterschiedliche Nationalitäten zusammen. Dies ist ungemein spannend für die Mitarbeitenden: Man kreuzt täglich Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, aus anderen Kulturen. Für Mitarbeitende bietet Alstom die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und internationale Karrieren aufzubauen. Zudem bieten wir eine enorme Kompetenz im Ingenieurwesen: Wir haben ein riesiges Research & Development Zentrum, was sehr spannend für unsere Mitarbeitenden ist.
Was bieten Sie Ihren Mitarbeitenden?
Wir haben grosszügige Fringe Benefits:

  • Flexible Arbeitszeiten, ungebunden vom Standort (Home-Office).
  • „50+“ ist ein Hinweis auf Stelleninseraten, die Personen über 50 Jahre zur Bewerbung ermutigen soll.
  • Wir bieten 16 Wochen Mutterschaftsurlaub, eine Woche Vaterschaftsurlaub, Kinderkrippen stehen zur Verfügung.
  • Ebenso bieten wir ein kostenloses Medical Center und „Social Services“ an. Letzteres unterstützt unsere Mitarbeitenden in persönlichen oder beruflichen Schwierigkeiten.
  • Unser Relocation Service unterstützt Mitarbeitende und ihre Familien beim Umzug ins Ausland bzw. in die Schweiz. Sie sollen sich bei uns willkommen und wohl fühlen.

Alstom Quote 2Warum haben Sie Mühe offene Stellen zu besetzen?
Alstom geniesst zwar unter Ingenieuren einen guten Ruf, hat aber wenig Visibilität in der breiten Masse an Kandidaten. Unsere Produkte sind nicht persönlich erlebbar. Deshalb ist unsere Arbeitgebermarke bei vielen Stellenprofilen wenig bekannt. Dies ist der eine Grund. Ein zweiter Grund besteht in der Lücke an qualifizierten Fachspezialisten. So müssen Ingenieure im Energiebereich sehr spezialisiert sein. Hier reicht ein Inserat nicht mehr aus. Wir müssen die Mitarbeitenden auf anderen Kanälen suchen und direkt ansprechen.
Direkt angesprochene Kandidaten sind häufig sehr viel qualifizierter als solche, die sich auf ein Inserat melden. Deshalb erscheint es uns besser, solche schwierigen Kandidaten selber zu suchen und anzusprechen.
Welche Stellenprofile suchen Sie für Ihr Unternehmen über die Direktansprache?
Wir suchen vor allem Ingenieure und Techniker, konkret:

  • Research & Development Ingenieure
  • Mechanik-Ingenieure
  • Elektrik-Ingenieure
  • Techniker für Produktion und „Field-Services“ (Techniker, die unsere Maschinen und Turbinen vor Ort betreuen)

Meistens müssen unsere Mitarbeitende gute Englisch-Kenntnisse mitbringen, da unsere interne Kommunikation aufgrund der internationalen Teams englisch ist.
Eine tolle Gelegenheit, besonders für Universitätsabgänger sind unsere „Commissioning“-Stellen: Also Stellen für Techniker, die Maschinen in Betrieb nehmen, häufig im Ausland.
Wie sind Sie im Recruiting aufgestellt?
Seit rund zwei Jahren arbeiten wir als zentrales HR-Team, als sogenannte „Center of Expertise“ für die verschiedenen Alstom-Standorte in der Schweiz. Damit können wir Synergien besser nutzen und uns unter den Spezialisten austauschen. Im Rekrutierungsteam arbeiten rund 10 Personen: Neben vier Rekrutierern und zwei Administratoren arbeitet eine Person im Hochschulmarketing sowie ich als „Active Sourcer“. Sobald ein Rekrutierer Mühe hat, eine Stelle zu besetzen, kommt er auf mich zu. Dann mache ich mich auf die Suche nach Kandidaten. Neben der Direktansprache bin ich verantwortlich für die Besetzung der Temporärstellen.
Mit welchen Tools sprechen Sie Kandidaten an?

  • LinkedIn funktioniert sehr gut für uns, wir erhalten gute internationale Resonanz.
  • XING bietet zu wenige interessante Profile für uns.
  • CVcloud nutze ich regelmässig und sehr aktiv.

Social Media bietet im Gegensatz zur CVcloud wenig „Return on Investment“: Ich gebe mir grosse Mühe, investiere viel Zeit. Aber ich erhalte weit weniger Antworten, da weniger Personen offen für einen Jobwechsel sind.
Was begeistert Sie besonders an der CVcloud?

  1. Das besondere Plus der CVcloud sind die lokalen Profile aus der Schweiz. Innerhalb der Schweiz ist es sehr schwierig, Fachspezialisten zu finden. Mit der CVcloud habe ich eine Lösung für dieses Problem gefunden.
  2. Kandidaten sind aktive Stellensuchende. Das heisst, sie sind offen für neue Herausforderungen.
  3. Das Tool ist sehr benutzerfreundlich: Ich nutze die gespeicherte Suche für generische Profile. So muss ich nichts machen – die Kandidaten kommen automatisch.

Alstom Quote 3Seit wann sprechen Sie aktiv potenzielle Mitarbeitende an?
Seit September 2013 sprechen wir aktiv Kandidaten an, also seitdem meine Stelle geschaffen wurde.
Wie funktioniert die Direktansprache besonders erfolgreich?
Zum einen müssen Bewerber das Gefühl erhalten, dass eine echte Person hinter dem Computer steckt. Denn mit der neuen Technologie ist Anonymität ein grosses Problem. Bewerber schätzen den direkten, persönlichen Kontakt sehr!
Es ist wichtig, dem Kandidaten möglichst viele Informationen zu geben – sie wollen sehr schnell eine Stellenbeschreibung sehen. Viele rufen auch an, bevor sie die Kontaktanfrage bestätigen, um mehr zu erfahren. Deshalb füge ich immer meine Kontaktdaten ein. Zudem habe ich festgestellt, dass es besser ankommt, auf deutsch anstatt auf englisch zu schreiben.
Alstom Quote 4Werden keine Inserate (oder Personaldienstleister) mehr benötigt?
Doch! Generell ist der erste Schritt im Rekrutierungsprozess nach wie vor die Stellenausschreibung. Erst bei schwierigeren Stellenprofilen machen wir uns selber auf die Suche. Und für temporäre Mitarbeitende benötigen wir Personaldienstleister, die uns schnell Mitarbeitende vermitteln können.
Was macht Ihnen besonders Spass an Ihrem Job?
Ich komme morgens ins Büro mit einer Idee, wie der Tag aussehen könnte, und dann kommt doch alles anders! Mir gefällt es, so viele verschiedene Ansprechpersonen zu haben – von Lieferanten, Rekrutierer, Linienmanager über Dienstleistern bis zu Bewerbern. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, das macht mir grossen Spass! Kunden-Interviews

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