Gen Z, die nach ca. 1994 Geborenen, ticken, natürlich, wieder ganz anders als die Generationen vor ihnen. Sie sind pragmatisch, stellen sich unbequemen Situationen und machen einen klaren Führungsanspruch geltend. Gen Y kennt diesen Anspruch nicht, und: Sie hasst Konflikte, Konfrontationen und Auseinandersetzungen jeglicher Art. Passt das zusammen?
Aus der Sicht der Gen Z ist die Gen Y ungewöhnlich schwach; sie können ihr nicht viel abgewinnen. Das liegt vor allem daran, dass die Gen Y keinen Führungsanspruch ausübt. Sie stehen nicht gerne an der Front – sie bevorzugen es, aus der Mitte heraus zu agieren. Bislang sind sie damit ja auch gut gefahren, nichts anderes haben ihnen ihre Eltern und Vorgänger der Gen X vorgelebt – auch sie wollten nicht führen. Seit den Babyboomern ist die Gen Z die erste Generation, die wieder aus innerem Antrieb eine Führungsrolle einnehmen will. Betritt Gen Z die Bühne wird sich das „Führungsvakuum“ füllen, und zwar rasch.
Für den Moment sind die Gen Y’s noch die besten Kommunikatoren am Arbeitsplatz. Als erste Generation wurden ihnen soziale Fertigkeiten am Arbeitsplatz beigebracht. Ein weiterer Pluspunkt: Sie sind aufrichtig, menschlich und zeigen Mitgefühl mit ihren Teamplayern. Und Gen Y besteht aus vielen guten Schreiberlingen – kein Wunder, schon als Kinder und junge Erwachsene schrieben sie immer für ein grosses Publikum.
Ganz schön altbacken wird all das für die Gen Z anmuten, kommuniziert diese doch bevorzugt visuell, mit Bildern und Videos. Es sieht so aus, als ob Gen Z wohl eher keine guten Kommunikatoren hervorbringen wird – aber nur, was das geschriebene Wort angeht. Die Gelassenheit der Gen Z im Umgang mit dem Visuellen – auch zum Beispiel vor der Kamera – überträgt sich an ihren Arbeitsplatz – inklusive grossem Selbstvertrauen und Charisma. Bei der in Zukunft angesagten visuellen Kommunikation kann Gen Z alle Register ziehen.
All das macht die Gen Z der Gen Y überlegen, was die typischen Karrierequalitäten anbelangt – während die Gen Y aber noch an den wichtigeren Hebeln sitzen wird, alleine schon aus demographischen Gründen.
Was meinen Sie zum kommenden Kampf der Generationen? Wie sieht er aus – und wie bereiten Sie sich darauf vor?
Michel Kaufmann ist im Verwaltungsrat der JobCloud. Von 2001 bis 2014 engagierte er sich mit Aufgaben im Product Management, der IT und dem Marketing für den Ausbau des Stellenportals und der Marke jobs.ch. Seine langjährigen Erfahrungen in der Online Rekrutierung und dem Markenaufbau bilden den Hintergrund für seine Artikel in diesem Blog.