Immer mehr Personen suchen aktiv oder passiv nach einer neuen Stelle – unabhängig davon, ob sie bereits in einem Arbeitsverhältnis stehen oder nicht. Das zeigt die neuste Arbeitsmarkt-Studie von JobCloud (jobs.ch / jobup.ch) in Zusammenarbeit mit dem LINK Institut. Für Recruiter ist die Dauer-Stellensuche ein zweischneidiges Schwert.
Waren 2010 noch 44% der Befragten weder passiv noch aktiv auf Stellensuche, sind es 2019 nur noch 39%. Offen für neue Herausforderungen sind heute 28% (2010: 20%), mindestens eine Bewerbung abgeschickt haben gemäss der neusten Befragung rund 19% (2010: 15%). Die Augen offen zu halten und den Marktwert zu testen, scheint heute für Bewerber Gang und Gäbe zu sein.
Mehr Bewerbungen, aber auch schwierigers Recruiting
Für Recruiter mag dieser Trend zwar bedeuten, dass mehr interessante Bewerbungen auf offene Stellen eintreffen. Bewerber, die sich allerdings «nur mal umschauen», im Endeffekt auch zu rekrutieren, ist jedoch kein einfaches Unterfangen. Personen, die den Job wechseln möchten, wollen in erster Linie mehr Geld verdienen (44%). Danach folgt der Wunsch nach einer grundsätzlichen Veränderung im Berufsleben (40%).
Teamzusammensetzung ausschlaggebend
Personen, die weder aktiv noch passiv auf Stellensuche sind, bleiben wegen dem Team: 91% der Befragten bleiben im Unternehmen, weil sie eine gute Beziehung zu ihren Teamkollegen haben. Zufriedenheit mit dem Jobinhalt und dem Arbeitsort sind ebenfalls starke Gründe, im aktuellen Job zu bleiben (88% und 80%). Umso wichtiger wird es für Recruiter, Teams zusammenzustellen, die auf möglichst vielen Ebenen miteinander harmonieren und sich ergänzen.
Jobsuche verteilt sich auf mehr Portale
Wer aktiv auf der Suche ist, nutzt zunehmend immer mehr verschiedene Informationsquellen. Durchsuchten Bewerber 2008 noch durchschnittlich vier Jobportale, sind es heute 6.5 Portale. Das liegt auch daran, dass das Angebot in den vergangenen zehn Jahren ständig zugenommen hat. Durch die stärkeren Verbreitungen von digitalen Stellenportalen wie jobs.ch werden Stellen auch einem breiteren Zielpublikum immer einfacher zugänglich. Für Recruiter gilt es also, auf verschiedenen Portalen präsent zu sein, um möglichst starke Kandidaten an möglichst vielen Touchpoints abzuholen. Onlineportale sind dabei nach wie vor die erste Adresse für die Jobsuche.