Väterurlaub – Sonderfall Schweiz?

vater_kindVater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Die Schweizer Väter haben es nicht leicht: Im Vergleich zu vielen anderen Ländern – eine Übersicht aller EU-Regelungen findet sich hier – nahm der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz lange Zeit keinen prominenten Platz auf der politischen Agenda ein. Viele Schweizer Unternehmen hinken denn auch den Zeichen der Zeit hinterher und stellen nur einen einzigen Urlaubstag für die Neu-Väter zu Verfügung, so zum Beispiel Ruag, Georg Fischer und Schindler (die komplette Länderliste ist hier zu finden). Andere sind etwas grosszügiger und bieten den Arbeit nehmenden Vätern immerhin 3-6 freie Tage, so unter anderem Adecco und Tamedia (beide seit 2012) sowie Lidl und Aldi Suisse (seit 2011).

Doch es gibt gute Nachrichten, wie die aktuelle Umfrage des «Tages-Anzeigers» vom 21. Mai 2013 auch zeigt: Viele der 50 befragten Unternehmen haben in den letzten Jahren einen Vaterschaftsurlaub von ein bis zwei Wochen eingeführt, unter anderen Swisscom, Raiffeisen, Migros und Ikea. Regelrechte Zugpferde der Vaterkarenz sind Unternehmen wie die Alternative Bank und Mobility, die den frischgebackenen Papis sogar 20 bezahlte Urlaubstage gewähren.
Doch wollen die Väter nach der Geburt ihres Kindes überhaupt „Ferien“?
Man könnte meinen, die Zeit im Büro sei für viele junge Väter eine willkommene Abwechslung vom Babygeschrei und der Verantwortung zu Hause, aber weit gefehlt: Schon im Jahre 2007 hat eine Studie des westschweizerischen Magazins «L’Hebdo» (Ausgabe 21, 2007 – online nicht verfügbar) eine eindeutige Antwort hervorgebracht. 79 Prozent der Befragten  haben sich für bezahlte Freitage nach der Geburt des eigenen Kindes ausgesprochen.
Nun, sechs Jahre später ist das Thema aktueller denn je. Der Bundesrat wird voraussichtlich nach den Sommerferien darüber diskutieren, welche Richtung er in Zukunft betreffend Väterurlaub einschlagen möchte. Dies ist ein erster Schritt, der von vielen ausgesprochen begrüsst wird, denn bisher hat sich die Regierung mehr oder weniger explizit gegen einen staatlich verordneten Vaterschaftsurlaub ausgesprochen. Wie und in welchem Ausmass sich die Chancen für ferienreife Väter verbessern werden wird sich hoffentlich in Kürze zeigen.
Wie wird der Vaterschaftsurlaub bei Ihnen gehandhabt? Was ist Ihre Meinung dazu? Wir freuen uns auf Kommentare.
Michel Kaufmann ist im Verwaltungsrat der JobCloud. Von 2001 bis 2014 engagierte er sich mit Aufgaben im Product Management, der IT und dem Marketing für den Ausbau des Stellenportals und der Marke jobs.ch. Seine langjährigen Erfahrungen in der Online Rekrutierung und dem Markenaufbau bilden den Hintergrund für seine Artikel in diesem Blog.

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