Bereits zum zweiten Mal hat JobCloud in Zusammenarbeit mit der ZHAW die „JobCloud Market Insights“ durchgeführt und dabei interessante Details über Nachfrage und Angebot am Schweizer Stellenmarkt herausgefunden. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammengefasst.
Über die JobCloud Market Insights (JMI)
Für die zweite Ausgabe dieser Schweizweit bisher einzigartigen Studie wurden Angebot und Nachfrage im Schweizer Stellenmarkt analysiert. Dabei wurden in einem Zeitraum von drei Monaten insgesamt 145’000 Stelleninserate (Angebot) auf jobs.ch und jobup.ch, den führenden Online-Jobportalen der Schweiz, ausgewertet und mehr als 80 Millionen Klicks (Nachfrage) gegenübergestellt. Neu hinzu kam eine semantische Textanalyse der Stelleninserate mit interessanten Ergebnissen.
Fachkräftemangel und beliebteste Inserate
Die Studie zeigt: Der in der Deutschschweiz mit Abstand grösste Arbeitsmarkt ist der Bereich Maschinen-/Anlagenbau und Produktion, gefolgt von Informatik und Telekommunikation. Vergleicht man die ausgeschriebenen Inserate mit der Nachfrage (also Klicks auf die jeweiligen Stelleninserate), ist vor allem im Bereich Medizin, Pflege und Therapie ein Fachkräftemangel festzustellen. In der Westschweiz ist unverändert das Händeringen nach Fachkräften in den Berufsgruppen Maschinen-/Anlagenbau und Produktion besonders ausgeprägt.
Die im Verhältnis meistgeklickten Inserate sind in der Deutschschweiz bei den Berufen Bewachung/Polizei/Zoll/Rettung zu finden, was auch auf die intensive öffentliche Bewerbung dieser Berufe zurückgeführt werden kann. In der Westschweiz werden im Gegensatz unverändert Administration/HR/Consulting/CEO und der insgesamt kleine Arbeitsmarkt Sport/Wellness/Kultur verhältnismässig am häufigsten angeklickt.
Nachfrage aus dem Ausland nach Fachverantwortung
Jobsuchende, die im Ausland auf die Inserate klicken, machen dies besonders häufig bei Positionen mit Fachverantwortung. Dies deutet darauf hin, dass vor allem ausländische Fachkräfte grosses Interesse daran haben, in der Schweiz beruflich tätig zu sein.
Jobsuche während der Arbeit
Wie auch letzten Jahr macht die Studie deutlich, dass sich User vor allem während den Arbeitszeiten und unter der Woche – vor allem am Montag und am Dienstag – auf Jobsuche begeben – ein Indikator für Unzufriedenheit in der aktuellen Arbeit. An den Wochenenden nehmen die Klicks bedeutend ab. Arbeitgeber schalten die meisten Inserate trotzdem am Freitag – was unter Berücksichtigung dieses Resultats jedoch nicht der Idealfall ist.
Geschlechterunterschied und geringes Angebot bei Teilzeitstellen
Die hinterlegten Profile auf jobs.ch und jobup.ch weisen auf einen Geschlechterunterschied hin: Männer sind hauptsächlich auf der Suche nach Vollzeitstellen, Frauen interessieren sich sowohl für Voll- als auch für Teilzeitpositionen. Nicht einmal 9% aller Männer geben in ihrem Profil an, nach einer Teilzeitstelle zwischen 41 bis 90% zu suchen. Dennoch ergibt der Vergleich der Wunschprofile mit den ausgeschriebenen Positionen, dass es nicht genug Angebot an Teilzeitstellen gibt. So haben in der Westschweiz etwa 16% der Personen den Wunsch, in Teilzeit zwischen 41 und 90% zu arbeiten, aber bei weniger als 6% der ausgeschriebenen Stellen besteht diese Möglichkeit auch.
Stelleinserate sind neutral geschrieben
Neu wurden für den JMI die Deutschschweizer Inserate einer semantischen Textanalyse unterzogen. Dabei stellte sich heraus: etwa 80% der Wörter in den Stelleninseraten gelten als neutral. Zudem werden negativ konnotierte Wörter fast doppelt so häufig verwendet wie positive. Das am häufigsten verwendet Adjektiv ist „gut“ – ein Wort, das jedoch nur mässige Aussagekraft hat. Bei den Stelleninseraten besteht also noch ein grosser Verbesserungspotenzial, auch für das eigene Employer Branding. Insbesondere Branchen wie Chemie/Pharma und Banken/Finanzinstituten haben hier noch Nachholbedarf, der Detail-/Grosshandel und das Gewerbe/Handwerk sind ihnen voraus.